China plündert Simbabwes Elefantenbabys

China plündert Simbabwes Elefantenbabys

 

SIMBABWE: – Naturschützer haben eine Kampagne gestartet, um die Ausfuhr von Elefantenbabys nach China, die anscheinend im Hwange Nationalpark gefangen wurden, zu stoppen.

 

Die Petition der Naturschützer, unter Leitung von Johnny Rodrigues, dem Direktor der „Zimbabwe Conservations Taskforce“, hatten seit gestern mehr als 10.000 Menschen unterzeichnet, sie wollen jedoch mehr als eine Million Unterschriften erreichen.

 

Internationalen Medienberichten zufolge befinden sich mehr als 30 wilde Elefantenbabys in Bomas im Hwange Nationalpark bis die Genehmigung für den Transport über Land nach Maputo und die Verschiffung nach China vorliegt.

Das vermutliche Transitziel ist der „Shanghai Wild Animal Park“ in China, obwohl das Endziel möglicherweise reiche Privatsammler sind. Rodrigues sagte, dass seine Organisation einige „sehr beunruhigende“ Berichte über Tiere bekommen hat, die im Hwange Nationalpark gefangen wurden, um sie nach China zu exportieren.

 

„China hat scheinbar eine bestimmte Anzahl von Tieren bestellt, darunter 30 Löwen. Bis jetzt wurden 34 Elefantenbabys, 7 Löwen und über 10 Rappenantilopen eingefangen und werden nun in der „Mtshibi Capture Unit“ 7 km vom Haupt-Camp gefangen gehalten“, sagte Rodrigues.

 

„Die Elefanten sind zwischen 2 -½ und 5 Jahren alt. Unsere Rechercheure haben die Tiere gesehen und versucht, Fotos zu machen, aber das wurde ihnen nicht gestattet. Die Sicherheitsmaßnahmen sind sehr streng. Ihnen wurde gesagt, dass die Tiere mit Container-Trucks nach Maputo in Mosambik gebracht werden, wo sie in ein Tier-Frachtschiff umgeladen und dann nach China geschickt werden.“

 

Rodrigues äußerte, dass die Elefantenbabys die lange Reise ins weit entfernte China wahrscheinlich nicht überleben werden. „Sie sind jetzt zu einem Leben voller unmenschlicher Behandlung verurteilt. Das ist nicht nur für die Elefantenbabys traumatisch, sondern auch für ihre Familien. Elefanten vergessen nie und das ist für künftige Besucher im Hwange Nationalpark sehr gefährlich. Wir müssen verhindern, dass dieser Export erfolgt“, sagte er.

 

Der Staatssekretär im Umwelt-, Wasser- und Klimaministeriums, Prince Mupazviriho, wies gestern die Behauptungen zurück und merkte an, dass die Äußerungen der Naturschützer auf „Unwissenheit“ beruhen würden.

 

Mupazviriho sagte: „Bisher wurde nichts exportiert. Dies ist ein laufender und legaler Prozess, der viele Vorgänge umfasst. Unsere Aufgabe ist die Erhaltung und um etwas zu erhalten könnten wir die Notwendigkeit sehen, Tiere in bestimmte Gebiete umzusiedeln, um sie vor Wilderer zu schützen, sie aus einem trockenen Gebiet umzusiedeln, in dem die Nahrung knapp wird oder sie aus einem Gebiet mit einer sehr hohen Tierdichte in ein Gebiet mit niedrigerer Tierdichte umzusiedeln.“

 

„Es spielt keine Rolle, ob es von Firma xyz oder Land xyz gemacht wird, solange es innerhalb unserer rechtlichen Vorgaben ist und ordnungsgemäß eingehalten wird. Was wir tun müssen, ist, die Zahlen, die nachhaltig sind, auszugleichen und zu halten.“

Mupazviriho merkte an, dass das Importverbot von erjagten Elefantentrophäen die Safari-Industrie beeinträchtigt hat und dass sie kein Elfenbein exportieren konnten, da 65% des Marktes aus Nord- und Südamerika kamen.

 

„Wir töten die Tiere nicht, aber wenn die Anzahl das Fassungsvermögen einiger Schutzgebiete übersteigt und jemand kommt und einen sichereren Ort für die Tiere hat, was von uns beurteilt wird, dann ist das zum Schutz dieser Tiere. Die Menschen sollten verstehen, woher wir kommen – aus der Perspektive des Wildtierschutzes,“ so Mupazviriho.

 

Laut einer südafrikanischen Publikation der „The Star“ Zeitung, berichtete ein Undercover-Wildtier-Ermittler, der Informationen zur Verfügung stellt, dass die Elefantenkälber im „Zimbabwe Parks and Wildlife Management Authority (ZPWMA) Mtshibi Animal Capture Unit’s holding centre“, wenige Kilometer vom Hwange Haupt-Camp entfernt, gehalten werden, wo sie vor der Ausfuhr auf Krankheiten untersucht werden.

Die Zeitung schreibt, dass Touristen berichteten, Hubschrauber und Bodenteams vom ZPWMA gesehen zu haben, die die Babys, von ihren Müttern trennten, indem sie Schüsse über den Köpfen der Herde abfeuerten und die Elefantenbabys dann mit Seilen fingen.

 

Die Kälber wären unter fünf Jahren und noch nicht entwöhnt, was ihre Überlebenschance verringert. Der berühmte Wildtier-Fotograf Karl Amman, der den illegalen Tierhandel mit Asien untersucht hat, ist überzeugt, dass die jungen Elefanten, die überleben, auf eine Art und Weise genutzt werden, die gegen chinesische Bestimmungen verstößt, die entwickelt wurden, um sie zu beschützen.

 

Er sagte „basierend auf einer vorhergegangenen Abmachung werden die Elefanten wahrscheinlich für ungefähr 70.000 US Dollar verkauft. Ich bezweifle, dass ein Importeur dieses Geld ausgeben würde ohne zu erwarten, seine Kosten wieder reinzuholen. Das bedeutet, sie werden verkauft und es wird erwartet, dass sie ihre Unterhaltungskosten in Shows verdienen. Und das ist illegal“.

 

Ein chinesisches Regierungsdokument, betitelt mit „ Leitlinie zur weiteren Stärkung der Zooverordnung Nr. 2010]172“, legt fest, dass „Tier-Vorführungen“ in keinem Zoo und keinem anderen öffentlichen Park gestattet sind und dass Tiere nicht gereizt oder gestört werden dürfen. Das Vermieten wilder Tiere an Organisationen oder Personen aus Profitgründen ist verboten. Jeder Verstoß wird mit dem Entzug der Erlaubnis, einen Zoo zu betreiben, geahndet.

 

Laut Ammam ist es Cites untersagt, Import- oder Export-Genehmigungen auszustellen, wenn nationale Gesetze missachtet werden, aber das wird von allen Hauptakteuren ignoriert.

 

Im Zusammenhang mit dem Export afrikanischer Wildtiere gibt es krumme Geschäfte und Verstöße im Überfluss und Simbabwe steht ganz oben auf der Täterliste, mit ranghohen Zanu PF Funktionären, die angeblich darin verwickelt sind. Die letzte Löwenzählung in Hwange ergab nur 83 Löwen, zwei Jahre vorher waren es noch 200 Löwen. Mit dem drohenden Aussterben von Tigern und Löwen geht eine hohe Nachfrage in Asien einher.

 

2012 ließ Simbabwe vier minderjährige Elefanten mit Emirates Airlines nach China fliegen, allerdings starben zwei von ihnen kurz nach der Ankunft. Simbabwes Elefanten werden wegen ihrer Elfenbein-Stoßzähne gejagt. 2013 wurden laut einer Regierungsstatistik über 100 Elefanten mit Zyanid im Hwange Nationalpark vergiftet, obwohl Naturschützer sagen, dass tatsächlich 300 Elefanten starben.

 

 

Originalartikel erschienen am 8. Dezember 2014 im Zimbabwe Independent, übersetzt aus dem Englischen.

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Update:

Nach letzten Informationen seitens der „Zimbabwe Conservation Task Force (ZCTF)“ wurden 36 Elefantenbabys für den Export nach China eingefangen. Eins der Babys ist bereits gestorben und das Fleisch wurde zwischen den Menschen in der Boma aufgeteilt. 27 Elefanten wurden nach der medizinischen Untersuchung für fit und transportfähig für die Reise befunden. Unklar ist, was mit den anderen passieren wird.