AMBOSELI DARF NICHT STERBEN

Liebe Elefantenfreunde,
Ihr werdet die Anlehnung an Prof. Grzimeks Appell aus den 50er Jahren in Bezug auf die Serengeti bemerkt haben. Leider gibt es in Bezug auf den für seine Elefantenpopulation weltberühmten Amboseli-Park in Kenia beunruhigende Nachrichten. Dazu ein kurzer Überblick aus der Netzeitung (www.netzeitung.de):
Die kenianische Regierung kündigte an, den Status des Amboseli Nationalparks aufzuheben und -«das Land den Massai zurückzugeben-». Sie wirbt damit um Stimmen für einen Verfassungsentwurf, über den die Kenianer im November abstimmen sollen. Doch Naturschützer befürchten massive Probleme.

-«Wir glauben nicht, dass die Massai den Amboseli-Park gut schützen werden-», sagt eine kenianische Tierschützerin. Die Massai wurden in den 1970er und 1980er Jahren von der Regierung von ihrem Weideland vertrieben, um das Schutzgebiet einzurichten. Heute ist der Park eine Touristenattraktion.
-«Schon jetzt dringen die Massai immer wieder mit ihren Viehherden in den Park ein, weil die umliegende Gegend stark überweidet ist-», sagt die Tierschützerin. Es sei zu befürchten, dass künftig mehr Rinder und Ziegen ins Schutzgebiet getrieben würden und auch dort die Vegetation schädigen. -«Außerdem können Rinderherden und Elefanten nicht zusammenleben-», sagt sie. Elefanten würden die Herden meiden und vermutlich häufiger als bisher außerhalb des Schutzgebietes die Felder von Bauern leer fressen.
-«Die Idee, der Bevölkerung rund um den Park die Aufsicht zu überlassen und sie an den Einnahmen zu beteiligen, ist nicht neu und eigentlich sehr gut-», sagt Cynthia Moss, Direktorin von der Amboseli Stiftung für Elefanten. -«Aber dieses Konzept birgt viele Risiken.-»
Nach Angaben der Elefanten-Stiftung halten sich die etwa 300 Elefanten im Amboseli-Park auf. Die gesamte Population in dem Gebiet, das bis nach Tansania hineinreicht, umfasst etwa 1300 Tiere. Es ist eine der am besten beobachteten Elefantengruppen weltweit, in der jedes einzelne Tier identifiziert werden kann. (dpa)
(Ende des Presseartikels)
Auch Daphne Sheldrick hat alle Direkt-Paten ihrer Organisation in einer gesonderten eMail über die doch sehr zweifelhafte Entwicklung für die Zukunft der Elefanten des Parks informiert. Als Nationalpark stand Amboseli unter der Verwaltung des Kenya Wildlife Service (KWS), die Übertretung an das Olkejuado County Council degradiert den Park zu einem National Reserve, in dem menschliche Aktivitäten wesentlich flexibler gehandhabt werden als in einem Nationalpark, wo der Naturschutz absoluten Vorrang genießt. Schon im NP sind Elefanten gelegentlich durch Massai gespeert worden. Ich frage mich was wird, wenn das Gebiet unter die Verwaltung der umliegenden Massai-Bevölkerung gestellt wird. Ich finde es zwar richtig, dass die Menschen dort an den Parkeinnahmen beteiligt werden sollen, aber die Aufgabe und Degradierung bestehender Schutzgebiete in Afrika ist ein alarmierendes Menetekel für die Zukunft der Elefanten und der anderen Wildtiere Afrikas.
Wie wir als eine Organisation, die sich dem Schutz der grauen Riesen verschrieben hat, darauf reagieren, werden wir besprechen müssen. Zum Glück ist schon eine Massen-Protestaktion angelaufen. Klickt Euch ein auf der Website
www.saveamboseli.net
und protestiert gegen die Aufgabe Amboselis als Nationalpark! Auch Daphne Sheldrick bittet dringend darum, diese Internetadresse an möglichst viele Menschen weiterzuleiten. Das Formular dort ist auch mit geringen Englischkenntnissen leicht und schnell auszufüllen. Helft bitte mit, die sichere Heimat der Matriarchin Echo und Co. und all ihrer Nachkommen auch in Zukunft zu erhalten.
Christoph Ewald, REAeV