Die Waisen im Juni

Sonje mit einem Stock im Mund

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe in Nairobi: Juni 2021

Jeder Neuankömmling gewöhnt sich in seinem eigenen Tempo an das Leben in der Nursery. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn die Eingewöhnung Wochen bis Monate dauert. Unser Neuling Esoit dagegen hat sich binnen Minuten mit Inbrunst in das Leben in der Nursery gestürzt. Trotz seiner dramatischen Rettung war er sofort in seine Keeper vernarrt und saugte neugierig und aufgeschlossen all die neuen Eindrücke in sich auf. „Die Waisen im Juni“ weiterlesen

Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 30.04.2021

Freitag, 30. April 2021
Heute brach zwischen Mwashoti und Faraja ein kleiner Streit aus; die Keeper hörten nur das Geräusch aneinanderstoßender Stoßzähne, und als sie sich umdrehten, sahen sie, dass die beiden ordentlich miteinander rangelten. Alamaya stand in der Nähe und schaute ihnen zu, und als Mwashoti schließlich die Oberhand gewonnen und Faraja in den Wald gescheucht hatte, tat sich Alamaya mit Faraja zusammen, um Mwashoti zu besiegen. Gegen die beiden hatte er dann doch keine Chance, obwohl er sich tapfer schlug – die Keeper wollten schon applaudieren für seine Tapferkeit! Mwashoti mausert sich zu einem starken jungen Bullen! Lima Lima und Quanza waren in der Nähe, mischten sich aber nicht ein; sie ließen die Jungs ihre Meinungsverschiedenheiten unter sich klären.

Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 29.04.2021

Donnerstag, 29. April 2021
Die Waisen und ihre auswildernden Freunde waren heute besonders aktiv. Zongoloni und Alamaya fingen am Morgen an, herumzurennen und sich gegenseitig hinterher zu jagen, und nach einer Weile machten auch die anderen mit. Nur Murera und Shukuru blieben mit Luggard bei den Keepern und schauten den anderen staunend zu. Nach einer Weile kam Lima Lima und übernahm das Babysitten von Luggard, sodass Murera und Shukuru grasen gehen konnten. Als auch Ziwa und Ngasha dazukamen, hielten sich Murera und Luggard so gut es ging fern von dem frechen Ngasha und grasten ein Stück entfernt von ihm. Alamaya und Zongoloni trafen auf einen Schwarm Schmetterlinge und trompeteten laut, während sie versuchten, die flinken Insekten zu fangen. Die Spiellaune vom Morgen schien sich bis zum Nachmittag gehalten zu haben!

Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 16.04.2021

Freitag, 16. April 2021
Zongoloni, Alamaya, Jasiri und Faraja waren heute sehr früh am Morgen da – die Sonne war noch nicht einmal aufgegangen, und auch die Keeper waren noch in ihrer Nacht-Unterkunft und hatten noch nicht einmal angefangen, die Milch vorzubereiten. Die ungeduldigen Auswilderer machten aber draußen so einen Krach, dass sie Lima Lima und Quanza weckten. Lima Lima befürchtete gleich, dass sie ihre Flasche verpasst hatte und begann, an ihrem Tor zu rütteln. Die Keeper beruhigten ihre Schützlinge schließlich wieder, bis sie die Flaschen fertig hatten. Als dann das Tor geöffnet wurde, kümmerte sich Enkesha gar nicht um ihre Milch, sondern schoss gleich hinaus, weil sie Zongoloni schon gesehen hatte! Auch Zongoloni war begeistert, ihren Schatz wiederzusehen. Die Keeper überzeugten Enkesha schließlich, doch noch ihre Milch zu trinken, und mussten die beiden dann gut im Auge behalten, damit Zongoloni sich nicht mit ihr davonstehlen konnte.

Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 15.04.2021

Donnerstag, 15. April 2021
Alamaya ist bekannt dafür, dass er gern und viel kollert – vor allem, wenn er Aufmerksamkeit will! Heute kam ein Arbeiter zur Auswilderungsstation, der Reparaturarbeiten an den Tränken ausführen sollte, und da Alamaya ihn noch nie gesehen hatte, ging er auf ihn zu und wollte ihn mit einem Kollern begrüßen. Das versetzte dem jungen Mann aber so einen Schrecken, dass er verängstigt davonlief! Die Keeper mussten lachen, aber Alamaya wunderte sich nur, warum dieser Mensch vor ihm weglief, obwohl er ihn doch einfach nur begrüßen wollte! Nach einer Weile verstand er aber offenbar, dass er nur Angst vor ihm hatte und zog sich ein wenig zurück, um ihn nicht weiter zu verschrecken. Die Keeper erklärten dem Handwerker, dass Alamaya ihm nichts tun wollte, und so traute er sich wieder an seine Arbeit an den Tränken.