Mittwoch, 30. Dezember 2020
In der Nacht war lautes Trompeten im Wald zu hören, nur ein paar hundert Meter von der Auswilderungsstation entfernt. Es ging fast zwei Stunden lang, und als die Waisen am Morgen herauskamen, waren sie sehr neugierig, was da in der Nacht vorgefallen war. Sie futterten noch nicht einmal ihre Luzernenheupellets, sondern gingen gleich zu der Stelle, von der der Lärm gekommen war. Sie folgten dem Geruch der wilden Elefanten und kamen zu einer Stelle, an der offenbar in der Nacht ein Kalb geboren worden war! Alle Waisen standen herum und riefen Murera herbei, und sie begann nach der Mutter und dem frischgeborenen Baby zu suchen. Es fand sich aber nur die Plazenta von der Geburt, die von Lima Lima neugierig beschnüffelt wurde. Nach dem Abenteuer war der größte Teil des Vormittags schon herum, und statt zu den Stallungen zurückzukehren und ihre Pellets noch zu futtern, gingen die Waisen gleich zum Schlammloch, wo es die Mittagsmilch gab. Am Abend kamen sie dann etwas früher nach Hause und konnten sich noch das Luzernenheu vom Morgen schmecken lassen.
Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 29.12.2020
Dienstag, 29. Dezember 2020
Heute war es heiß, und Mwashoti und Lima Lima versteckten sich im Schatten unter einem kleinen Baum. Murera kam mit Luggard hinterher und beschloss, dass der Schatten gut für Luggard geeignet war, um sich darunter auszuruhen, und dass die anderen beiden sich doch bitte eine andere Stelle suchen sollten. Sie zogen also wieder los und kamen dabei an einem kleinen Wasserloch vorbei, das beim letzten Regen entstanden war. Dort wollten sie sich etwas abkühlen, konnten sich aber wohl nicht einigen, wer zuerst hinein durfte. So begann eine kleine Rangelei, die mit einigem Getröte verbunden war, was wiederum die Aufmerksamkeit von Murera erregte. Sie kam herbei, um nach dem Rechten zu sehen, konnte sich aber vergewissern, dass Lima Lima und Mwashoti es nicht allzu ernst meinten. So ging sie zurück, um Luggard zu holen, und als sie mit ihm zurückkam, waren Lima Lima und Mwashoti fertig, sodass sie sich mit ihm noch schön im Matsch wälzen konnte.
Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 28.12.2020
Montag, 28. Dezember 2020
Die Nachteulen tauchten früh vor Sonnenaufgang auf und warteten vor dem Tor der Auswilderungsstation auf das morgendliche Luzernenheu. Als die Keeper etwas davon heraus brachten, waren Lima Lima und Mwashoti offenbar nicht davon überzeugt, dass es für alle reichen würde; sie schlichen sich zurück zum Vorratsraum und schnappten sich jeweils einen Ballen. Mit denen kamen sie dann mit wedelndem Schwanz heraus gerannt! Die Keeper schimpften mit ihnen, aber sie ließen ihre Beute nicht fallen. Als Ziwa und Faraja die Aktion mitbekamen, wollten sie sich das Heu nicht entgehen lassen und jagten Lima Lima und Mwashoti die Ballen trompetend ab. Sie hatten aber nicht lange etwas davon, denn schon kamen Jasiri und Ngasha dazu und scheuchten die anderen beiden Jungs weg, um selbst zu futtern. Die anderen Waisen schauten gespannt zu, was noch alles passieren würde, und den Keeper blieb nichts anderes übrig als den frechen Bullen ihr Heu zu lassen und mit der Waisenherde zum Grasen in den Wald zu gehen. Nach dem aufregenden Morgen verbrachten die Waisen dann einen entspannten Tag in den Chyulu-Bergen.
Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 27.12.2020
Sonntag, 27. Dezember 2020
Als Sonje heute sah, wie Ziwa und Mwashoti in Luggards Nähe herum lungerten, näherte sie sich den beiden, um sie gut im Auge zu behalten. Shukuru war auch in der Nähe, aber sie war ganz darauf konzentriert, die Rinde einer Akazie zu fressen, die wertvolle Nährstoffe für Elefanten enthält. Die raufenden Jungs hielten sich aber zum Glück fern von dem kleinen Luggard, und so musste Sonje nicht eingreifen. Mwashoti eilte dann Quanza zu Hilfe, als diese von ein paar Krokodilen erschreckt wurde, die vor ihr ins Wasser flüchten wollten; er kam laut trompetend angerannt, bereit es mit allem aufzunehmen, was Quanza bedrohen könnte!
Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 26.12.2020
Samstag, 26. Dezember 2020
Als die Waisen am Morgen mit dem Luzernenheu beschäftigt waren, war plötzlich lautes Getöse zu hören – eine große Akazie war umgefallen. Murera ging hin und schaute sich die Sache genauer an, und sie war begeistert, leckere frische Rinde und Grün zu finden, das dort auf dem Silbertablett serviert wurde! So holte sie Luggard, und zusammen machten sie sich über die Leckerbissen her. Auch Shukuru schloss sich den beiden an, und einige Keeper blieben bei ihnen zurück, während die anderen mit dem Rest der Herde in den Wald gingen.