Die Waisen im Mai

Roho

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe in Nairobi: Mai 2021

Mai war ein großer Monat für die Waisen in der Nursery-Gruppe, denn der Umzug von fünf Elefanten in die Auswilderungsstation nach Tsavo stand an. Diese Momente sind immer bittersüß, denn auf der einen Seite sind wir traurig über den Abschied, andererseits ist der Umzug ein Meilenstein auf ihrem Weg zurück in die Wildnis. „Die Waisen im Mai“ weiterlesen

Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 29.03.2021

Montag, 29. März 2021
Es war eine aufregende Nacht für die Waisen, denn ein Leopard hatte es sich in einem Baum direkt neben Lima Limas und Quanzas Gehege gemütlich gemacht! Lima Lima beobachtete ihn genau und fing dann an, gegen das Tor zu stoßen, um die Keeper zu alarmieren. Sie kamen aus ihrem Nachtquartier, und als sie den Leoparden sahen, überlegten sie, wie sie ihn verscheuchen könnten. Lima Lima und Quanza fingen unterdessen an zu trompeten und gegen das Tor zu stoßen, und auch ihr Nachbar Mwashoti machte mit. Bei all dem Lärm wurde es dem Leoparden zu unruhig, und er kam von seinem Baum herunter und verschwand im dunklen Wald.

Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 22.03.2021

Montag, 22. März 2021
Zongoloni war heute wieder einmal sehr streng mit ihren Auswilderer-Jungs. Als erstes schimpfte sie mit Ziwa und Faraja, die im Gebüsch herum alberten und dabei Shukuru erschreckten, die dort gerade graste. Sie kam laut trompetend heraus gerannt. Kurz darauf kam auch Enkesha hinterher – Mwashoti hatte sie im Gebüsch geschubst. Zongoloni schaute nach und fand Mwashoti, Ziwa und Faraja dort vor, die gleich eine Lektion erteilt bekamen und weggescheucht wurden. Faraja, der ordentlichen Respekt vor Zongoloni hat, verkroch sich den Rest des Tages im Wald, und auch Ziwa gab acht, Zongoloni nicht zu nahe zu kommen. Shukuru blieb dicht bei Zongoloni, wo sie sich gut aufgehoben fühlte. Die Leitkuh der Auswilderer-Herde verbrachte dann den Rest des Tages bei ihrem Liebling Enkesha und graste schön mit ihr zusammen.

Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 17.03.2021

Mittwoch, 17. März 2021
Die Auswilderer haben es sich angewöhnt, sich am frühen Morgen der Herde anzuschließen und sie bis mittags zu begleiten. Nach dem Schlammbad und dem Einstauben verabschieden sie sich dann meistens. Faraja und Ziwa raufen mit Vorliebe miteinander, und manchmal ufert das Ganze ein wenig aus, sodass Zongoloni ihnen Einhalt gebieten muss. Inzwischen sind die Bullen aber schon so groß, dass es auch für Zongoloni nicht mehr immer ganz einfach wird, sie zu zähmen. Dann bleibt ihr nichts anderes übrig, als sie machen zu lassen und abzuwarten, bis sie ihre überschüssige Energie losgeworden sind! Murera zieht sich dann mit Luggard und Shukuru lieber zurück und hält größtmöglichen Abstand von den rangelnden Jungs. Genauso ist es, wenn Ngasha und Jasiri auftauchen, die immer einmal wieder versuchen, die Kühe zu besteigen. Auch das kann Murera nicht leiden, und so sucht sie sich dann lieber ein ruhiges Plätzchen. Ziwa und Faraja sind dagegen, auch wenn sie ansonsten wie ausgewachsene Bullen raufen, sehr freundlich zu den anderen Mitgliedern der Waisenherde. Faraja ist hin und wieder etwas ruppig Mwashoti gegenüber, aber zu den Kühen sind sie ausgesprochen nett. Am Nachmittag brachte Zongoloni sechs wilde Elefanten mit, die die Keeper wegen des dichten Gebüschs erst gar nicht bemerkten. Murera trat mit Luggard und Shukuru den Rückzug an, aber Sonje begrüßte sie freundlich. Zusammen mit Lima Lima und Enkesha plauderte sie ein wenig mit ihren Artgenossen. Nach einer Weile kamen sie dann aber wieder zu Murera und den anderen zurück, während Zongoloni und Faraja bei der wilden Herde blieben und gegen Abend mit ihnen zusammen aufbrachen.

Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 10.03.2021

Mittwoch, 10. März 2021
An den Umani-Quellen tummelten sich heute jede Menge wilde Elefanten. Shukuru hatte sie schon aus der Ferne gewittert und hielt entsprechend Abstand, aber Mwashoti und Quanza waren offenbar neugieriger. Sie schlichen sich an und beobachteten ihre Artgenossen leise, um sie nicht auf sich aufmerksam zu machen. Lima Lima dagegen ging geradewegs zu ihnen, denn sie hatte ein paar kleine Kälber inmitten der Herde entdeckt! Eine der Kühe passte aber gut auf und sorgte dafür, dass Lima Lima nicht an ihre Babys herankam. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als zurück zu den Waisen und ihren Keepern zu kommen. Sonje und Murera passte das gut, denn so konnten sie Luggard in Lima Limas Obhut geben und selbst ein wenig mit ihren wilden Freunden plaudern. Sonje hatte womöglich gehofft, dass ihr Verehrer Osama unter ihnen sein könnte, aber es waren hauptsächlich Kühe mit Kälbern und ein paar jüngeren Bullen.