Die Waisen im Juli

Maktao und Sattao (c) Sheldrick Wildlife Trust

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe: Juli 2019

 

Die Keeper sind nach wie vor verwirrt von Kiasas widersprüchlichen Charaktereigenschaften. Wenn es ums Teilen geht, wie bei der Fütterung oder beim Spielen, ist sie ein richtiger Satansbraten. Und sobald es um Larro geht, ist sie die Liebenswürdigkeit in Person. Daß unsere Nursery-Babys mit schon älteren Elefantenwaisen zusammenleben, ist Segen und Fluch zugleich: Segen, weil die Großen sehr geduldige Mentoren sind und Fluch, weil sich die Kleinen die Marotten der Großen abschauen. „Die Waisen im Juli“ weiterlesen

Waisenblogs-Beitrag Ithumba, 29.04.2019

Montag, 29. April 2019
In der Nacht hatte es noch einmal ein wenig geregnet, und am Morgen war es feucht und der Ithumba-Berg lag im Nebel, als Ndiwa als erste aus den Gehegen kam. Beim Luzernenheufrühstück teilten sich die Waisen das Futter: Sana Sana mit Ndiwa, Siangiki mit Oltaiyoni, Olsekki mit Mteto, Pare mit Naseku und Karisa mit Galla. Rapa machte einen Abstecher zur Tränke und soff etwas Wasser, bevor er zu seinen Freunden zurückkam. Draußen im Busch kamen Garzi und Ndiwa an einem steilen Anstieg vorbei und kletterten um die Wette hinauf. Da Ndiwa kleiner und leichter ist als Garzi, gewann sie spielend. Malkia juckte es am Fuß, und sie suchte sich einen passenden Felsen zum kratzen. Bei der Mittagsfütterung kam sie dann an der Spitze der ersten Gruppe an. Es wurde langsam heiß, und so gingen ein paar der Waisen baden, nachdem sie ihre Milch getrunken hatten. Andere stellten sich lieber im Schatten der Bäume unter. Wenig später grasten sie dann direkt am Schlammloch los in südlicher Richtung. Ndiwa, Esampu und Rapa genehmigten sich eine ausführliche Kratzeinheit. Am Abend gab es noch einmal eine Abkühlung an einem neuen Schlammloch, bevor es nach Hause ging; Mundusi war der letzte, der – kurz nach Barsilinga – heraus kam.

Waisenblogs-Beitrag Ithumba, 08.04.2019

Montag, 8. April 2019
Die Hitze lässt nicht nach, und die wilden Elefanten saufen jede Menge Wasser; heute hatten sie am Ende 40000 Liter verbraucht, ein neuer Rekord! 150 bis 200 Elefanten kamen tagsüber zur Auswilderungsstation und zum Schlammloch! Die Ex-Waisen waren natürlich auch dabei, und futterten Luzernenheu, während sie darauf warteten, dass die großen Bullen genug Wasser gesoffen hatten. Roi nahm sich einen Ballen Heu mit, um ihn ungestört futtern zu können. Mundusi und Rapa kratzten sich an den umliegenden Felsen, während Esampu mit dem kleinen Yoyo spielte. Yetu kam dazu und holte ihren Bruder ab. Esampu ging weiter zu Galanas Baby Gawa, die jetzt fast so groß ist wie Esampu selbst, und am Ende spielte sie auch noch mit Kinnas Baby Kama, die neugierig nachschauen kam, was Esampu und Gawa da taten. Kama spielte dann auch noch mit Naseku, bevor die Herden ihrer Wege gingen. Beim Grasen tat sich Pare mit Lemoyian zusammen, während die anderen sich verteilten, um so viel Futter wie möglich zu finden. Gegen Abend spielte Kanjoro noch ein wenig mit Garzi, und Mutaras Herde begleitete die Waisen zurück zu den Stallungen.

Die Waisen im Mai

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe: Mai 2019

 

Nach vier Wochen Vorbereitung verabschiedeten wir Malima, Kuishi und Mapia am 31. Mai nach Ithumba, eine unserer Auswilderungsstationen im Nationalpark Tsavo-Ost. Das Trio sollte umziehen, sobald es genug geregnet hatte und es in Tsavo wieder genug Futter gab. Malima und Kuishi sind gute Freunde und haben jetzt ein Alter erreicht, in dem sie frecher werden und nicht mehr auf die Keeper hören, weil sie keine Angst mehr vor Strafen haben. Daher wurde es Zeit für sie, sich in die Obhut von älteren Elefanten gegeben zu werden, die sie nicht so leicht ignorieren konnten!

 

Mapia ist mittlerweile ein unabhängiger junger Bulle, der mit allen gut auskommt. Während des Trainings, bei dem er üben musste, über die Rampe in den Umzugs-Lkw zu steigen, hat er sich mit den beiden Kühen Malima und Kuishi angefreundet. Bis zum Umzug wurden sie häufig in ihrer kleinen Gruppe beobachtet, und kurz vor der Milchfütterung stahlen sie sich vom Rest der Herde davon und warteten beim Lkw auf ihre Flaschen. Die Verabschiedung ist immer bittersüß, aber wir sind froh, daß unsere Schützlinge eine zweite Chance auf ein Leben in der Wildnis bekommen haben und wünschen ihnen nur das Allerbeste. „Die Waisen im Mai“ weiterlesen

Waisenblogs-Beitrag Ithumba, 20.03.2019

Mittwoch, 20. März 2019
Es war ein ruhiger Morgen, und die Waisen konnten sich ganz dem Luzernenheu widmen. Nur sechs wilde Bullen soffen Wasser, und Bomani und Chemi Chemi, die in letzter Zeit häufig vor den Gehegen übernachten, schlossen sich ihren kleineren Freunden an. Es ist jetzt sehr trocken geworden, sodass es verwunderlich ist, dass die wilden Tiere überhaupt noch etwas finden! Die Waisen taten ihr bestes, zu Fressen zu finden, und Mundusi und Karisa genossen die Rinde von einem Baum, der von wilden Elefanten umgestoßen worden war. Karisa führte dann zur Mittagsfütterung die erste Gruppe an und Pare die zweite. Die Waisen kühlten sich im Schlammloch ab, bevor Sana Sana den Weg zurück zum Grasen vorgab.