Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 16.05.2020

Samstag, 16. Mai 2020
Murera war am Morgen so verträumt, dass sie bummelte und den Anschluss an die Herde verpasste, die in eine andere Richtung davon gelaufen war. Als sie sie nicht mehr sehen konnte, hob sie den Rüssel und schnupperte nach ihren Freunden. Nachdem sie sie gewittert hatte, ging sie in die Richtung, aber Zongoloni kam ihr schon entgegen, und die beiden trafen sich auf halber Strecke. Sonja wartete inzwischen auf die beiden, damit alle gemeinsam zur Mittagsfütterung gehen konnten. Ziwa und Faraja hatten keine Lust mitzukommen, sondern blieben in den Bergen und grasten weiter. Nachdem sie ihre Flaschen geleert hatten, hatte Quanza es eilig, ins Schlammloch zu kommen. Sie hatte Mwashoti überzeugt mitzukommen, und die beiden planschten fröhlich im Matsch herum, bevor sie den anderen in Richtung der Chyulu-Berge folgten.

Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 15.05.2020

Freitag, 15. Mai 2020
Zongoloni kam heute mit einem wilden Bullen zu den Stallungen, der von den Keepern Ndugu genannt wird. Sie lud ihn ein, die Waisen kennenzulernen, und stellte ihn den Keepern und den anderen vor. Ndugu ist ein sehr umgänglicher Bulle, und er verhielt sich die ganze Zeit sehr ruhig und freundlich. Murera hielt trotzdem Abstand von ihm und überließ es Sonje, Bekannschaft mit ihm zu machen. Ndugu freute sich sehr und spielte ein wenig mit Sonje, worüber wiederum Faraja offenbar nicht so erfreut war – er versuchte, die beiden zu trennen. Scheinbar wollte er selbst mit ihm spielen, und Ndugu wandte sich auch prompt den älteren Jungs zu und ging mit ihnen zum Schlammloch. Dort wälzten sich schon Ziwa und Jasiri, und Ndugu stellte sich daneben und schaute zu.

Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 12.05.2020

Dienstag, 12. Mai 2020
Jasiri scheint nun auch Gefallen an seiner neuen Unabhängigkeit bei den auswildernden Waisen gefunden zu haben. Er schließt sich ihnen häufig an und sieht auch gut genährt und zufrieden aus. Er spielt auch viel mit den wilden Bullen. Seit etwa vier Monaten sind Ziwa, Ngasha, Faraja und Zongoloni nun auf eigene Faust unterwegs, und Jasiri scheint bald in ihre Fußstapfen treten zu wollen. Die fünf haben sich aber noch nicht komplett von der Waisenherde losgesagt; Zongoloni kommt fast jeden Tag zurück und verbringt Zeit mit ihren Freunden. Ngasha folgte heute Lima Lima zur Tränke, wo die beiden ihren Durst löschten. Er hatte wohl gehofft, dass die anderen sich ihnen anschließen, aber es kam sonst niemand mit. Schließlich zog er in Richtung der Chyulu-Berge los, um dort zu grasen.

Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 05.05.2020

Dienstag, 5. Mai 2020
Jasiri war heute viel mit den vier schon unabhängigeren Waisen Zongoloni, Faraja, Ngasha und Ziwa unterwegs. Es sah fast so aus, als ob sie mit ihm für die Wildnis üben würden! Manchmal ging er voraus und sie folgten ihm, dann wieder lief er ihnen hinterher. Als sich die Waisenherde dann gegen Abend auf den Heimweg machte, kam Murera nur langsam hinterher, weil sie auf Jasiri wartete. Die Keeper warteten auch noch ein wenig auf ihn, aber als er nicht kam, überzeugten sie ihre Schützling schließlich, in ihre Gehege zu gehen. Sonje, die sich das Gehege mit Jasiri teilt, war ein wenig überrascht, dass er nicht da war, aber sie freut sich sicherlich auch für ihn, dass er langsam unabhängig wird. Er bleibt jetzt immer länger draußen bei den anderen, nachdem er lange Zeit gezögert hatte, sich ihnen anzuschließen, und wird selbstsicherer. Wenn er die Nacht draußen im Wald verbracht hat, dann taucht er normalerweise am nächsten Tag mit seinen Freunden auf, denn er weiß, dass die Keeper bei der Mittagsfütterung immer noch eine Flasche für ihn bereithalten!

Die Waisen im Juli

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe in Nairobi: Juli 2020

Es ist jetzt Winter in Nairobi und die Tage sind oft kühl und bewölkt. Die Waisen hatten daher wenig Interesse am Baden und verbrachten die meiste Zeit im Busch beim Fressen und um sich im Dreck zu wälzen. An kalten Tagen gehen die Waisen nur in offenes Gelände wenn es Milch gibt, ansonsten halten sie sich lieber im windgeschützten Dickicht auf. „Die Waisen im Juli“ weiterlesen