Amboseli News: Februar und März 2025

Annan hat sich wieder gut erholt

Amboseli News: Februar und März 2025

 

Februar und März sind gewöhnlich die heißesten Monate des Jahres in Amboseli und bilden zusammen mit dem Januar die sogenannte kleine Trockenzeit. Bis Anfang März entsprachen auch dieses Jahr die Verhältnisse den üblichen Bedingungen. Allerdings war die vorherige Regenzeit so ergiebig gewesen, dass es noch immer ein ziemlich gutes Angebot an Wasser und Vegetation gab. Und dann setzte bereits während der ersten März-Wochen ungewöhnlich früh die nächste Regenzeit ein. Sie brachte viele Niederschläge und darunter sogar einige ungewöhnlich schwere Stürme, die in Teilen des Amboseli-Nationalparks Überschwemmungen verursachten. Der Regen bewirkte in kürzester Zeit eine wunderbare Veränderung der Landschaft: Überall zeigte sich frische, grüne Vegetation, viele temporäre Wasserstellen entstanden, und der Kilimanjaro erhielt eine leuchtende, frische Schneedecke auf seinem Gipfel. Während der Regenpausen präsentierte sich der „weiße“ Berg vor einer üppigen, grünen Landschaft – ein wirklich atemberaubender Anblick! Sogar das Team des Amboseli Trust for Elephants (ATE), dessen Mitglieder teilweise schon seit Jahrzehnten in Amboseli arbeiten, ist von diesem Bild immer wieder aufs Neue begeistert.

 

 

Angelina und ihre Familie vor dem Kilimanjaro
Angelina und ihre Familie vor dem Kilimanjaro

 

Sobald im März die Regenfälle einsetzten, verließen – wie üblich – die meisten Elefanten und viele andere Tiere den Park. Im Zentrum, wo die Sümpfe liegen und wo sich noch vor kurzem unzählige Tiere auf der Suche nach Wasser und Nahrung versammelt hatten, wirkte die Landschaft fast wie „leergefegt“. Abgesehen von den dauerhaft hier lebenden Flusspferden und verschiedenen Vögeln gab es nur wenige Tiere zu sehen. Die meisten Zebras, Giraffen und Antilopen waren jetzt außerhalb der Parkgrenzen unterwegs, und ein Großteil der Elefanten folgte ihrem Beispiel, darunter die EB-Familie mit ihrer Matriarchin Enid.

Ein Teil der Elefanten blieb allerdings weiter im Park, Familien ebenso wie Bullen. Doch egal , ob innerhalb oder außerhalb der Parkgrenzen, ein Verhalten konnte überall beobachtet werden: Die Elefanten versammelten sich in großen Herden, die aus mehreren Familien und unabhängigen Bullen bestanden, und zogen gemeinsam über die Savanne. Es gibt kaum ein besseres Beispiel für den  sozialen Charakter dieser Tiere mit ihrem ausgeprägten Bedürfnis bzw. ihrer Fähigkeit Freundschaften zu schließen – auch mit Angehörigen anderer Familien. Gerade jetzt, wo es überall Nahrung und Wasser im Überfluss gab und es ihnen ein Leichts gewesen wäre sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen, machten sie gerade das Gegenteil und schlossen sich in großen Herden zusammen.

 

Die Elefanten versammeln sich während der Regenzeit gern in großen Herden
Die Elefanten versammeln sich während der Regenzeit oft in großen Herden
Die Elefanten trinken gerne das Regenwasser, das sich auf dem Weg gesammelt hat
Die Elefanten trinken gerne das Regenwasser, das sich auf dem Weg gesammelt hat

 

Tatsächlich ist die Fähigkeit der Elefanten,  vielfältige freundschaftliche Beziehungen aufzubauen,  eine ihrer bemerkenswertesten Eigenschaften. Manchmal führt dies sogar dazu, dass Elefanten ihre Geburtsfamilie verlassen, um sich dauerhaft einer anderen Familie anzuschließen. In Amboseli ist dies beispielsweise bei Winona und ihrer Tochter Wilder der Fall, die in die WA-Familie geboren wurden und heute mit der MA-Familie leben. Dabei pflegen sie weiterhin enge Beziehungen zu den WAs, wie auch die MA- und WA-Familien generell eng befreundet sind. Natürlich sind Beispiele wie die von Winona und Wilder Einzelfälle, doch sie zeigen, wozu Elefanten unter bestimmten Voraussetzungen in der Lage sind.

Vor allem nahe der östlichen und westlichen Parkgrenzen konnte man große Herden finden.  Es ist ein atemberaubender Anblick, wenn man hundert oder mehr Elefanten, darunter Kühe mit und ohne Kälber, junge und alte Bullen, zusammen sieht. Sie genießen die Gesellschaft ihrer Freunde und die guten Zeiten.

Freshet von der FA-Familie
Freshet von der FA-Familie

 

Unter den Elefantenverbänden im östlichen Teil Amboselis wurden u.a. mehrfach Angehörige der FBs und GBs entdeckt. Die GBs sind eine der größten Familien Amboselis und teilen sich oft in zwei Gruppen. Eine wird von Gail und die andere von Golda geführt. Gails Gruppe konnte nur einmal gesichtet werden, doch Goldas Familienzweig war öfter zu sehen.

Golda gehört zu den eindrucksvollsten Matriarchinen Amboselis. Obwohl sie nicht besonders groß ist und nur einen Stoßzahn besitzt, wird sie von ihrer Familie bedingungslos respektiert, da alle ihre Erfahrung, Weisheit und Loyalität sowie ihren besonders sanften Charakter schätzen.

 

Golda (Mitte), die Matriarchin der GBs
Golda (Mitte), die Matriarchin der GBs

 

Unter den großen Elefanten-Versammlungen im Westen Amboselis konnte man oft Mitglieder der AA-Familie, vor allem Angelina, Abra, Annan, Artemis und Arden mit ihren Kälbern sowie der IA/IC-Familie finden.

Angelina gehört zu den Berühmtheiten Amboselis – einerseits wegen ihres nach hinten gewachsenen linken Stoßzahns, an dem sie leicht zu erkennen ist, und andererseits wegen der Zwillingskälber, die sie im Jahr 2020 zur Welt gebracht hatte. Leider überlebte das männliche Kalb nicht, doch seine Schwester hat es geschafft und freut sich inzwischen über einen neuen kleinen Bruder, der Ende 2023 zu Welt gekommen war. Angelina verdient aber auch aus einem anderem Grund Beachtung: Als 2016 ihre Schwester Amber starb adoptierte sie deren erst einjährige Tochter Aurora-B und sicherte dadurch ihr Überleben.

Angelina (rechts) und ihre Tochter Amora (links)
Angelina (rechts) und ihre Tochter Amora
Angelina (rechts) und ihre Töchter Amora (mitte) und Aspen (links)
Angelina (rechts) und ihre Töchter Amora (mitte) und Aspen
Angelina und ihre Familie
Angelina und ihre Familie

 

Eine weitere bemerkenswerte Persönlichkeit der AA-Familie ist Annan, die Tochter der früheren Matriarchin Astrid. Wie ihre Mutter besitzt Annan einen sanften und ruhigen Charakter. Da sie Astrids einzige überlebende Tochter war,  bestand zwischen den beiden eine besonders enge Bindung.  Als Astrid Ende 2022 oder Anfang 2023 starb, trauerte Annan sehr um sie. Man konnte sehen, wie ihr dies auch physisch zusetzte, denn sie magerte stark ab – obwohl zwischenzeitlich wieder eine Regenzeit begonnen hatte und das Nahrungsangebot gut gewesen war. Erst sehr langsam schien sie sich von dem Verlust zu erholen. Jetzt aber sah sie endlich wieder richtig gut aus und hatte offensichtlich wieder ins Leben zurückgefunden. Sicher ist dies auch den anderen Mitgliedern ihrer Familie zu verdanken, die sie nicht allein gelassen haben und ihr Trost und Zuneigung spendeten.

 

Annan hat sich wieder gut erholt
Annan hat sich wieder gut erholt
Annan und ihr Kalb
Annan und ihr Kalb
Annan führt eine Gruppe der AAs durch die Savanne
Annan führt eine Gruppe der AAs durch die Savanne

 

Im Westen waren auch einige sehr große Bullen zu sehen – vor allem Esau aus der EB-Familie und Pascal von den PAs. Esau gehört zu den eindrucksvollsten Big Tuskern Amboselis. Er wandert  oft über die Grenze nach Tansania, wo die Trophäenjagd leider noch immer nicht endgültig und sicher beendet ist, auch wenn derzeit für den nördlichen Landesteil keine Abschussquoten bekanntgegeben sind, Deshalb macht man sich beim Amboseli Trust for Elephants (ATE) oft sehr große Sorgen um ihn. Als er  vor einigen Monaten wegen einer Verletzung, die er sich bei einer Auseinandersetzung mit einem anderen Bullen zugezogen hatte, tierärztlich behandelt werden musste, erhielt er daher auch ein Senderhalsband. Dieses sollte ihm einen gewissen Schutz bieten, da die Trophäenjäger in Tansania normalerweise zumindest keine Tiere mit Sendern töten.

 

Esau, einer der größten Bullen in Amboseli
Esau, einer der größten Bullen in Amboseli
Esau an einer kleinen Wasserstelle
Esau an einer kleinen Wasserstelle

 

Pascal ist noch etwas jünger als Esau, doch bereits sein jetziges Erscheinungsbild ist eindrucksvoll und lässt hoffen, dass er in einigen Jahren ebenfalls zu einem der ganz großen Stoßzahnträger werden wird. Man kann ihn übrigens sehr leicht an seinem ständig nach vorne geklappten rechten Ohr erkennen – möglicherweise die Folge einer Verletzung, die ihn aber nicht weiter behindert. Pascal befand sich gerade in der Musth und wanderte viel zwischen den Elefantenherden umher –immer auf der Suche nach paarungsbereiten Kühen.

 

Pascal ist in Musth
Pascal ist in Musth

 

Esau verfolgte ähnliche Ziele und testete viele Male, ob sich diese oder jene Kuh gerade im Östrus befand. Doch leider waren weder Esau noch Pascal auf der Suche nach einer paarungsbereiten Kuh erfolgreich! Während der Dürre des Jahres 2022 war keine Kuh in den Östrus gekommen. Doch viele hatten leider ihre Kälber verloren. Sie alle kamen dann mit Beginn der Regenzeit 2023 in den Östrus, was zur Folge hatte, dass jetzt gerade viele Kühe schwanger waren und es daher kaum Paarungsmöglichkeiten für Bullen gab. Doch diese Chance hatten sie dafür bereits vor zwei Jahren viele Male gehabt.

 

Amora erhält Besuch von Esau, der prüft ob sie im Östrus ist
Amora erhält Besuch von Esau, der prüft, ob sie sich im Östrus befindet
Von links: Angelina, ihre Tochter Amora, ihr jüngstes Kalb und Esau
Von links: Angelina, ihre Tochter Amora, ihr jüngstes Kalb und Esau

 

Die Elefanten in Amboseli erlebten also im Februar und März eine wirklich großartige Zeit. Wir wünschen ihnen, dass diese noch lange fortbesteht. Zumindest sollte durch die reichen Niederschläge gewährleistet sein, dass auch die nächste Trockenzeit gut überbrückt werden kann. Und dann wird hoffentlich auch die nächste Regenzeit rechtzeitig beginnen und für ein erneutes reiches Angebot an Wasser und Nahrung sorgen.

 

 

(Alle Fotos © Christian Haberl)

Die Waisen im April

Mzinga

               

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Die Waisen im März

Mushuru

               

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Neu im Patenschaftsprogramm – „Mageno“

(übersetzt aus dem englischen Bericht des Sheldrick Wildlife Trust; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)

Mageno ist ein bemerkenswerter kleiner Bulle. Obwohl er noch relativ jung ist, hat er schon eine schlimme Dürre hinter sich und ist schon so etwas wie ein großer Bruder für zwei kleine Elefantenmädchen geworden.

Seine Rettungsgeschichte begann am Morgen des 15. Juni 2022. Bei einer Routine-Patrouille von Wildlife Works im Taita-Gebiet, das im Übergang der Nationalparks Tsavo East und Tsavo West in Kenia liegt, erspähte Pilot Keith Hellyer ein zusammengebrochenes Elefantenbaby. Es sah erbärmlich aus, wie es ganz allein in der endlosen, ausgetrockneten Landschaft lag. Von der Luft aus waren weit und breit keine Herden in der Gegend zu sehen, es musste sich also um ein verlassenes Waisenkalb handeln.


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Amboseli News: Dezember 2024 und Januar 2025

Enid, die Matriarchin der EBs

Amboseli war zum Jahreswechsel 2024/2025 besonders schön, da es ergiebige Regenfälle gegeben hatte, die ein üppiges Pflanzenwachstum zur Folge hatten. Insgesamt waren im Dezember 80 mm Regen gefallen und im Januar dann weitere 44 mm. Die Niederschläge und die Vegetation kamen sowohl den Wildtieren als auch dem Vieh der benachbarten Bevölkerung zugute, die sich einen Großteil des Amboseli-Ökosystems teilen. Regenreiche Zeiten sind für die Schutzbemühungen immer eine große Erleichterung, da die Konkurrenz zwischen Vieh und Wildtieren dann stark abnimmt und Konflikte sich deutlich reduzieren. In der Zeit des Jahreswechsels versammelten sich die Elefanten von Amboseli in großen Gruppen, um ihre sozialen Kontakte und Beziehungen zu erneuern, Informationen auszutauschen und einfach die gemeinsame Zeit zu genießen. Elefanten sind hochsoziale Tiere, die oft eine Vielzahl von Freundschaften pflegen, welche sich keineswegs auf die Mitglieder der eigenen Familie beschränken, sondern auch Angehörige benachbarter Gruppen mit einbeziehen.

 

Enid, die Matriarchin der EBs
Enid, die Matriarchin der EBs

 

Wie immer in Zeiten reicher Regenfälle hatten viele Familien und unabhängige Bullen den Park verlassen, um außerhalb liegende Gebiete zu nutzen. Es gab aber auch Familiengruppen, welche lieber die meiste Zeit innerhalb der Parkgrenzen blieben, beispielsweise die AAs und PCs, und wieder andere, welche regelmäßig zwischen den innerhalb und außerhalb liegenden Weidegründen hin- und herpendelten, darunter die KBs.

Die AA-Familie hatte sich während der letzten Monaten gut entwickelt. Sie hielten sich häufig im Zentrum des Parks auf und kamen oft sogar in die Nähe des Camps vom Amboseli Trust for Elephants (ATE). Angelina und Abra waren oft zusammen unterwegs, begleitet von ihren Kälbern, die ein ähnliches Alter haben. Trotz der unterschiedlichen Geschlechter sind die beiden Kälber in diesem frühen Alter noch hervorragende Spielkameraden. Erst später tendieren männliche und weibliche Kälber zu etwas unterschiedlichem Spielverhalten.

 

Elise, die Tochter Enids
Elise, die Tochter Enids

 

Mehrere Familien durften sich über neuen Familienzuwachs freuen: So brachte beispielsweise im Dezember Garamba von den GBs ein weibliches Kalb zur Welt und Flossie von den FBs im Januar ein männliches. Für Flossie, mit 42 Jahren die älteste Kuh ihrer Familie, ist es bereits das achte Kalb, doch haben die zuvor geborenen sieben leider alle nicht überlebt. Die meisten ihrer Kälber starben während der Dürreperioden, was daran erinnert, wie raue Umweltbedingungen das Leben der Elefantenfamilien beeinträchtigen können.

Auch für Garamba war die Geburt ihres neuesten Kalbs etwas ganz Besonderes, da sie ihre letzten drei Kälber durch Dürreperioden verloren hat und nur Gakuo, geboren 2011, noch lebt. Da die derzeitigen klimatischen Bedingungen günstig sind, ist das ATE-Team zuversichtlich, dass der jüngste Zuwachs gut gedeihen wird.

 

Von rechts: Echo, Erin, Enid
Echo (rechts), die ehemalige Matriarchin der EBs, mit ihren Töchtern Erin (Mitte) und  Enid (links)

 

Von den EBs bekam das ATE-Team nur den Teil, der von Enid geführt wird, zu sehen – und auch das nur dreimal im Dezember. Enid, inzwischen 43 Jahre alt, führt das Erbe ihrer Mutter, der berühmten Matriarchin Echo, fort. Während die EBs unter Echos Führung einst zu den größten Familien in Amboseli gehörten, spalteten sie sich nach Echos Tod in drei Gruppen auf – ein Beleg dafür, wie tiefgreifend sich der Tod einer Matriarchin auf die Struktur einer Elefantenfamilie auswirken k.

Im Fall der EBs haben sich über die Jahrzehnte auch ihre Bewegungsmuster stark verändert. Zu Echos Zeiten blieben sie fast das gesamte Jahr innerhalb des Parks und verließen diesen meistens nur einmal im August, um bis zum Kilimanjaro im benachbarten Tansania zu ziehen. Inzwischen sind die EBs viel häufiger außerhalb der Parkgrenzen unterwegs. Dies zeigt, wie Führungswechsel, veränderte Umweltbedingungen und die menschliche Entwicklung das Verhalten von Elefantenfamilien stark beeinflussen können.

 

Enid
Enid

 

Die Rolle der Matriarchin bei der Entscheidungsfindung wird durch ihre Erfahrung, die Familiengröße, den Reproduktionsstatus und die Verfügbarkeit von Ressourcen bestimmt. Da erfreulicherweise immer mehr zusätzliche Schutzgebiete außerhalb des Nationalparks entstanden sind, ist es gut möglich, dass die EBs neue Weidegründe gefunden haben, die ihnen zusagen. Da der Amboseli-Nationalpark relativ klein ist, waren die Elefanten schon immer darauf angewiesen auch außerhalb nach Nahrung zu suchen. Mit dem Wachsen der menschlichen Bevölkerung wurde dies zunehmend schwieriger. Doch intensive Bemühungen verschiedener NGOs und die Bereitschaft der benachbarten Gemeinden zur Kooperation mit ihnen ermöglichten es den Elefanten und anderen Wildtieren weiterhin, den dringend benötigten Lebensraum zu sichern, in dem neue Schutzgebiete geschaffen und Wanderkorridore offengehalten wurden.

Die Bewegungsmuster werden nicht nur von den Vorlieben der Matriarchin bestimmt. Andere Faktoren wie Niederschlagsmengen, Nahrungsverfügbarkeit und die Präsenz menschlicher Aktivitäten spielen eine wichtige Rolle. In den Gebieten um die Parkgrenzen, die häufig von Maasai-Hirten genutzt werden, wurde in jüngerer Zeit viel gebaut: Häuser, Schulen und Farmen. All das kann die Wahl der Familien beeinflussen. Enids Entscheidung, ihren Teil der Familie weg von den zentralen Amboseli-Sümpfen zu führen, könnte eine Reaktion auf die zahlreichen Veränderungen sein, von denen das Amboseli-Ökosystem im Laufe der Jahre betroffen war.

 

Enid
Enid

 

Das Wissen, das von Echo an Enid und ihre Verwandten weitergegeben wurde, unterstreicht die Bedeutung der Matriarchinnen für die Gestaltung des Familienverhaltens. Während Enid ihre Familie durch eine sich verändernde Landschaft führt, werden ihre Entscheidungen einen bleibenden Einfluss auf künftige Generationen haben und uns an die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Elefanten in Amboseli erinnern.

 

(Leider haben wir für diese Zeit keine aktuellen Fotos von Enids Gruppe. Wir zeigen daher einige ältere Bilder. Alle Fotos © Amboseli Trust for Elephants )