Am 22. Mai 2009 nahmen wir einen weiteren kleinen Elefantenwaisen in unserer Nairobi-Nursery auf. Dieses Mal handelte es sich um ein etwa fünf bis sechs Monate altes Baby, das allein und verwundet aufgefunden wurde und wie durch ein Wunder die Attacke eines Raubtieres, vermutlich einer einzelnen Hyäne, überlebt hat. Den Angriff eines ganzen Rudels hätte er wohl kaum überlebt. Er wurde von der Landebahn der Kilaguni Lodge aus dem Tsavo-West Nationalpark nach Nairobi gebracht und sogleich „Kilaguni“ genannt.
Kleine Eli-Waisen ganz gross in BRIGITTE
In jeder Ausgabe der Frauenzeitschrift BRIGITTE gibt es eine Seite “Die kleine Brigitte“ – mit einem Bilderrätsel für die Jüngsten. Für eine Mai-Ausgabe (BRIGITTE 11/2009) hatte die Illustratorin Lola Renn die Idee, den Elefantenwaisen-Kindergarten in Nairobi vorzustellen.- Hier kommt die wunderbare Zeichnung mit dem eingebauten Rätsel. Mit freundlicher Genehmigung von Lola Renn und der Redaktion BRIGITTE. Vielen Dank dafür!
Kudup´s Rettung
Der 13. Mai 2009 war sowohl ein trauriger als auch ein guter Tag für die Elefanten aus der Gegend um die Mathews-Gebirgskette, die vom Milgis Trust und seinen Scouts überwacht wird. Traurig, weil schon wieder ein Elefantenbaby in eines der Wasserlöcher gefallen war. Dieses Mal an einem Ort namens Kudup entlang des ausgetrockneten Milgis-Flussbettes. Die gute Nachricht an diesem Tag war ein riesiger Regenguss, nachdem eine lange und harte Trockenzeit schon so vielen jungen Elefanten das Leben gekostet hat. Man hat die leblosen Körper zahlreicher Säuglinge und auch älterer Kälbchen gefunden, die das Wasser in den Löchern nicht erreichen konnten, weil der Pegel zu niedrig war, oder weil sie ihre Mütter an Wilderer verloren hatten, und die dann jämmerlich an Hitze und Durst zugrunde gingen.
Natumi und Lolokwe mit Pfeilen beschossen!!!
Natumi kam am 12. Mai 2009 mit einigen (aber nicht allen) Mitgliedern ihrer Gruppe an die Stallungen, und die Keeper stellten mit Erschrecken fest, dass in ihrem Körper und dem von Lolokwe (ein junger Bulle von nunmehr 10 Jahren) ein Pfeil steckte. Unser Tierarzt verpasste ihnen eine Beruhigungsspritze und entfernte die Pfeilspitzen, die Gott sei Dank nicht mit Akokanthera-Gift eingerieben waren. Die Wunden waren zum Glück nur oberflächlich und verheilen sehr gut. Wildern mit Giftpfeilen ist in den letzten Jahren zur größten Gefahr für die Tsavo-Elefanten geworden, und es gibt inzwischen in ganz Kenia Grund zur Sorge, denn chinesische Zwischenhändler zahlen den einheimischen Wilderern auf dem Schwarzmarkt immer höhere Preise für Elfenbein. Die chinesischen Gastarbeiter sind jetzt im gesamten Land verbreitet und arbeiten am Bau des Straßennetzes. Bereits mehrere chinesische Staatsbürger wurden am Jomo Kenyatta Airport festgenommen beim Versuch, gewildertes Elfenbein aus dem Land zu schmuggeln.
Unsere „Rüssel-Waisen“: Großer Auftritt in der „Kleinen BRIGITTE“
Da hat sich die Illustratorin Lola Renn aber etwas sehr Hübsches ausgedacht: Für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift BRIGITTE (11/2009; ab 6. Mai im Handel) zeichnete sic den Elefantenwaisen-Kindergarten von Daphne Sheldrick. Ihre wunderbar lebensnahe Darstellung wird der Rüsselbande bestimmt viele neue Freundinnen und Freunde bringen. Denn – das Ganze ist ein Bilderrätsel auf der Seite „Kleine BRIGITTE“ – – mit der beliebten Zusatzaufgabe „Wir haben eine kleine Maus versteckt. Findest du sie?“