Newsletter aus Kenia / die Eli-Waisen im Dezember 2003

Nairobi Nursery:

Seit auf der CITES Konferenz im Jahre 2002 die Entscheidung zur Lockerung des internationalen Handelsverbots für Elfenbein gefallen war, hat es einen eindeutigen Aufschwung in der Wilderei gegeben, besonders in Nord-Kenia, und unser Nursery-Zögling, der kleine, etwa neun Monate alte „Napasha“, ist offensichtlich eines der Opfer. Nach seiner Ankunft wurde er von Wendi und Tomboi argwöhnisch beäugt, denn er ist genauso groß wie sie, wenn nicht noch etwas größer. Aber die winzige Sunyei, die der verspielteste kleine Eli von allen ist, raste sofort auf ihn zu und schloss Freundschaft mit ihm. Und Olmalo, der Sunyei vergöttert, schloss sich gleich an. Schon bald entschied auch Tomboi, dass es eine gute Sache sein musste, noch einen Jungen in der Herde zu haben, auch wenn er etwas größer war. Und sobald Wendi gemerkt hatte, dass er für ihre Position als Mini-Matriarchin der Nursery-Gruppe keine Gefahr war, begrüßte auch sie ihn freundlich in der Herde. Selengai, ein sehr unabhängiges Elefantenmädchen, die macht, was sie will, und die nur an der Milchflasche interessiert ist, tat so, als würde sie den Neuankömmling gar nicht sehen, und dachte wohl nur an die nächste Fütterung! Sie ist sehr gewachsen und strotzt vor Gesundheit, ein pausbäckiger Wonneproppen. „Newsletter aus Kenia / die Eli-Waisen im Dezember 2003“ weiterlesen

Große Hilfsaktion für den kleinen Elefanten Olly

Pretoria, 25.12.2003 ‑ Olly ist erst drei Monate alt und darf schon eine lange Flugreise machen. Eine zweimotorige Maschine bringt das männliche Elefantenbaby heute von Johannesburg ( Südafrika ) nach Nairobi ( Kenia ). Flugzeit:  sieben Stunden.

„Eine aufwendige Rettungsaktion für ein einzelnes Tier. Aber der Internationale Tierschutz‑Fonds (IFAW) hat sie beschlossen weil Ollys Schicksal stellvertretend steht für die kritische Situation aller Elefanten Afrikas,“ erklärt Jason Bell, Leiter des IFAW-Büros in Südafrika

„Immer noch setzen Wilderer den bereits stark dezimierten Populationen zu, um die Stoßzähne zu Geld zu machen. Wir sind überzeugt, dass man sich in diesen Zeiten auch so kleiner 0pfer wie in diesem Fall annehmen muss.“

Olly war in Botswana in einem ausgetrockneten Flussbett verlassen aufgefunden worden. Über den Verbleib seiner Mutter und seiner Herde ist nichts bekannt. Im Auftrag es IFAW holte Karen Trendler von „Wildcare“ ein hauptsächlich auf die Aufzucht und spätere Aufzucht verwaister Nashörner spezialisiertes Unternehmen, das Waisenkind nach Südafrika.

Da Olly dringend mit seinesgleichen, also anderen Elefantenkindern, zusammengebracht werden muss wird er heute in Kenia in die Obhut des „Daphne Sheldrick Wildlife Trust“ (DSWT) übergeben. Dies ist die erfahrenste und erfolgreichste Einrichtung für die Aufzucht

verwaister Jungelefanten. R.E.A.e.V. ist inzwischen einer der wichtigsten Finanziers dieses Projektes, das seit 1990 von R.E.A.e.V. unterstützt wird. Auswilderung wird frühestens in zwei Jahren möglich sein.

Der IFAW unterstützt Wildcare und DSWT seit Jahren. Elefanten sind ein Arbeitsschwerpunkt des IFAW, insbesondere die Bekämpfung der Wilderei und die Erhaltung der Lebensräume.

Pressemitteilung von IFAW ( Internationale Tierschutz‑Fonds ) und R.E.A.e.V.

Südafrikas Elefanten droht der tausendfache Abschuss – Wiederaufnahme des umstrittenen Cullings?

Die gezielte Tötung ganzer Elefantenfamilien war lange Zeit eine offizielle Strategie des Wildlife-Managements in südafrikanischen Nationalparks. Bis dieses sogenannte Culling aufgrund massiver Proteste von Artenschützern aus aller Welt eingestellt wurde. Nur eine vorübergehende Entwarnung für die Grauen Riesen?
Von der Artenschutzorganisation “Pro Wildlife e.V.“ erhielten wir folgenden RP-Online-Bericht:  

Hunderten, wenn nicht sogar tausenden Elefanten in
Südafrika droht der Abschuss. Grund: Sie vermehren sich zu schnell und
zahlreich. Insgesamt 11.671 der majestätischen grauen Riesen leben derzeit
im Krüger-Nationalpark, doch das Tierparadies kann maximal 7500 der Tiere
verkraften.

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Indien lehnt Ausnahme vom Verbot des Elfenbeinhandels ab

Neu Delhi, 29.8.2003 – Abgewiesen hat der Oberste Gerichtshof Indiens die Klage indischer Elfenbeinhändler, ihnen die Erlaubnis zum Verkauf ihrer Bestände zu erteilen. Ei, bestätigte die Entscheidung eines anderen Gerichts und forderte die Regierung auf, die Vorräte der Händler einzuziehen.
Der Handel mit Stoßzähnen und Elfenbein-Produkten ist nach dem Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen – seit 1-986
verboten. Bei indischen Händlern lagern aber noch Bestände – Rohware und Schnitzerei – im Umfang von mehr als 20 Tonnen und mit einem Weil von mehreren Millionen Euro. Seit 1991 hatten die Händler immer wieder versucht, eine Verkaufsgenehmigung auf dem Klageweg zu erzwingen.
Der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds), seine indische Partnerorganisation WTI (Wildlife Trust of India) und R.E.A.e.V. begrüßen die Entscheidung
Jeder auch noch so begrenzte Handel mit Elfenbein kann zur Wilderei verleiten und sich negativ auswirken auf die Bestände afrikanischer und indischer Elefanten.“