Amboseli News: April und Mai 2024

Zvi, ein Bulle aus der ZB-Familie

Reiche Regenfälle prägten die Monate April und Mai in Amboseli, was ein besonders starkes Pflanzenwachstum zur Folge hatte. Dadurch war sowohl  die Nahrungsversorgung  der Wildtiere wie die des Viehs als auch die der Menschen in den umliegenden Gemeinden bestens gesichert. Im April wagten sich zahlreiche Elefanten über die Grenzen des Parks hinaus, wo ihnen nun überall Wasser und frisches Grün zur Verfügung standen.

Für die Feldforscherinnen Norah und Katito vom Amboseli Trust for Elephants (ATE) war es daher nicht einfach, die verschiedenen Familien im Auge zu behalten. Viele waren nur selten oder gar nicht zu sehen. Letzteres traf beispielsweise auf die OAs und die EBs zu.

Zvi, ein Bulle in Musth, folgt einer Kuh aus der MB-Familie
Zvi, ein Bulle in Musth, folgt einer Kuh aus der MB-Familie

Bei den OAs wird es ohnehin schon seit einiger Zeit immer schwieriger,  sie zu finden. Seit dem Tod ihrer Matriarchin Orabel im Jahr 2019 kommen sie immer seltener in den Park. Der von Olympia geführte Familienteil wird hier kaum noch gesichtet und der andere Familienteil, der Onyx folgt, ist auch nur noch sporadisch zu sehen. Solche Entwicklungen sind nicht ungewöhnlich. Der Wechsel einer Matriarchin hat oft auch eine Veränderung im Wanderverhalten zur Folge.

Die EBs verbringen hingegen noch oft Zeit innerhalb des Park, allerdings nicht während der letzten Monate. Ihre Matriarchin Enid hatte sie vermutlich nach Tansania geführt, wo auch ein wichtiger Teil ihrer Weidegründe liegt. Glücklicherweise droht ihnen von den dort aktiven Trophäenjägern keine Gefahr, da diese es auf Bullen abgesehen haben. Das ATE-Team wartet aber trotzdem mit Spannung auf die Rückkehr der EBs und hofft, dass es ihnen gut geht.

Mitglieder der MB-Familie
Mitglieder der MB-Familie

Einige Familien hielten sich aber weiterhin mehr oder weniger häufig innerhalb des Parks auf, darunter die AAs, FBs, GBs, MBs und PCs. Da sich die Vegetation durch die reichhaltigen Niederschläge schnell erholte und es nur wenig Konkurrenz durch andere Familien gab, fanden die im Park verbliebenen Elefanten ein reiches Nahrungsangebot vor, ohne weite Wanderungen zurücklegen zu müssen.

Auch die FBs wurden relativ oft gesehen, und sie machten einen sehr guten und gesunden Eindruck. Ihre Kälber waren verspielt und lebhaft, was auch ein gutes Zeichen ist. Fenekes letztes Jahr geborene Tochter hatte viel Spaß mit den allgegenwärtigen Kuhreihern, während sie in der hohen Sumpfvegetation herumtobte. Feretia nahm ein Schlammbad, obwohl es gar nicht so heiß war, und Flossie scheint Nachwuchs zu erwarten, denn ihre Brüste waren deutlich angeschwollen.

Arden mit ihrem Kalb und Giuseppe an ihrer Seite
Arden mit ihrem Kalb und Giuseppe an ihrer Seite

Die GBs sind eine sehr große Familie, und nur selten werden alle Mitglieder zusammen angetroffen. Auch während der letzten Monate wurden Gails und Goldas Familienteile nur getrennt gesehen. Die GBs sind sehr gesellig und mischen sich oft mit anderen Familien, welche die gleichen Gebiete nutzen. Das einzige Familienmitglied, das sich etwas weniger freundlich zeigt, ist Garba Tula. Während sie sich zu Mitgliedern ihrer eigenen Familie durchaus freundlich verhält, neigt sie dazu, Elefanten aus anderen Familien zu dominieren. Dies zeigt sich hauptsächlich durch Körpersprache und Lautäußerungen, doch gelegentlich wurde auch beobachtet, dass sie andere schubst. Negative Interaktionen zwischen Elefantenkühen haben aber fast nie schwere körperliche Schäden zur Folge. Sie beschränken sich meist auf Schubsen oder dem Drücken der Stoßzähne gegen den Körper eines anderen Elefanten.

Spielende Kälber aus der PC2-Familie
Spielende Kälber aus der PC2-Familie

Die PCs, insbesondere Petulas Gruppe, haben den Park ebenfalls häufig besucht. Die Familie erfreute sich guter Gesundheit, und bei so guter Ernährung waren auch ihre Kälber sehr verspielt. Oft schlossen sie sich dabei mit Kälbern aus anderen Familien zusammen.

Die AAs gehören zu den besonders standorttreuenFamilien Amboselis. Meistens halten sie sich bei den Sümpfen im Zentrum des Parks auf. Allerdings hatten sich während der letzten Monate einige von ihnen, Althea, Arden, Annan, Artemis, Angelina und Abra mit ihren Kälbern, dazu entschlossen, etwas weitere Strecken zurückzulegen. Das ATE-Team hat sie nur zweimal im April und einmal im Mai gesehen. Anghared, Ann und Ava waren hingegen mit ihren Kälbern im üblichen Gebiet der AAs geblieben. Alle Familienmitglieder sahen gesund und kräftig aus. Sie sind somit gut auf die kommenden trockenen Monate vorbereitet.

Zwei neue Kälber in der AA-Familie
Zwei neue Kälber in der AA-Familie

Soweit war es also wirklich eine wundervolle Zeit für die Elefanten in Amboseli. Leider gab es aber auch eine Entwicklung, die dem Team des Amboseli Trust for Elephants (ATE) große Sorgen bereitete: die weiterhin praktizierte Trophäenjagd auf männliche Elefanten im Norden des Nachbarlands Tansania.

Wie bereits im letzten Bericht beschrieben, gibt es derzeit große Meinungsverschiedenheiten zwischen Kenia und Tansania, welche durch die sogenannte „Sportjagd“ auf Elefanten im Norden Tansanias ausgelöst wurden. Ein Teil der Elefanten aus Amboseli, darunter einige der letzen Super-Tusker Afrikas (Elefanten, die mindestens einen Stoßzahn mit einem Gewicht von 50 kg oder mehr besitzen), wandert regelmäßig über die nahe Grenze ins nördliche Tansania. Dort galt seit den 1990-er Jahren ein Jagdverbot auf Elefanten, auch wenn Tansania, im Gegensatz zu Kenia, die Trophäenjagd grundsätzlich erlaubte. Doch letztes Jahr wurde dieses Verbot aufgehoben, und seitdem fielen bereits fünf Bullen aus Amboseli den Trophäenjägern zum Opfer.

Der ATE versucht zusammen mit Partnern wie ElephantVoices oder der Big Life Foundation alles in seiner Macht stehende, um diese Bedrohung wieder zu beenden. Sie üben so viel Druck wie möglich auf Tansania aus, um dessen Regierung dazu zu bewegen, das ehemalige Jagdverbot auf diese grenzüberschreitende Elefantenpopulation wieder in Kraft zu setzen.

Zvi, ein Bulle aus der ZB-Familie
Zvi, ein Bulle aus der ZB-Familie

Zu den Bullen, die besonders durch die Trophäenjagd gefährdet sind, gehört Zvi, ein Sohn Zamaras aus der ZB-Familie. Er ist jetzt 39 Jahre alt und sieht sehr eindrucksvoll aus. Da er zu jenen Bullen gehört, die sich gerne in Tansania aufhalten, kann er leicht zur Zielscheibe eines Jägers werden. Das ATE-Team hatte ihn zuletzt im Juli 2023 gesehen. Cynthia Moss, die Gründerin des ATE,  und ihr Team waren daher sehr froh, als er jetzt wieder in den Park zurückkehrte. Zvi befand sich in der Musth, was bedeutete, dass er besonders aktiv auf der Suche nach paarungsbereiten Kühen war. Männliche Elefanten erreichen ihre Blütezeit erst ab Mitte dreißig. Zwar können sich auch jüngere Bullen paaren, doch bevorzugen die Weibchen stets reifere Bullen, und diese sind wiederum während ihrer Musth-Phasen die bevorzugten Paarungspartner. Wir hoffen, dass Zvi seine Gene an möglichst viele Kälber weitergeben kann.

Zvi ist gerade in der Musth
Zvi ist gerade in der Musth

Der ATE wird sich weiterhin mit aller Kraft für den Schutz Zvis und der anderen Bullen aus Amboseli  einsetzen. Zusammen mit ElephantVoices und der Big Life Foundation appellierte er an die kenianische und tansanische Regierung, das Jagdverbot auf Elefanten zumindest im Norden Tansanias wieder in Kraft zu setzen. Außerdem haben diese NGOs zusammen mit vielen weiteren Organisationen und Unternehmen eine Petition mit derselben Forderung an die tansanische Präsidentin gestartet.

Wir bitten alle, die es noch nicht gemacht haben, diese Petition zu unterstützen. Hier der Link zur Petitionsseite:

Außerdem wäre es eine große Hilfe,  Appelle an die Botschaften Kenias und Tansanias zu senden und diese ebenfalls aufzufordern, sich für eine Beendigung der Jagd auf Elefanten in Nord-Tansania einzusetzen. Wir haben hierfür zwei Musterbriefe vorbereitet, jeweils in Deutsch und Englisch, sowie eine Liste der Adressen der Botschaften in Deutschland, Österreich und Schweiz. Hier die Links zu diesen Seiten:

 

Ganz herzlichen Dank an alle Unterstützerinnen und Unterstützer, auch im Namen der Elefanten Amboselis sowie von Cynthia Moss und ihrem gesamten Team.

 

(Alle Fotos © Amboseli Trust for Elephants)

Die Waisen im Mai

Kuishi

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe in Nairobi: Mai 2024

Der Mai begann, höchst ungewöhnlich, mit einem kollektiven Nickerchen. Nach einer Nacht mit Dauerregen erlaubten die Keeper den Waisen, in ihren gemütlichen Ställen zu bleiben, bis der Himmel aufklarte. Alle stapften eine Stunde später als gewöhnlich in den Wald – einige mit mehr Begeisterung als andere. „Die Waisen im Mai“ weiterlesen

Zwei neue Ex-Waisen-Babys in Ithumba: Gala und Lisha

(übersetzt aus dem englischen Bericht des Sheldrick Wildlife Trust; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)

Bei den Ex-Waisen des Sheldrick Wildlife Trust (SWT) in Ithumba gibt es wieder Nachwuchs: Gleich zwei neue Babys kamen dort vor kurzem zur Welt!


Am Ostersonntag stellte Ex-Waise Galana den Keepern der Auswilderungsstation ihr zweites Kalb vor, das erste Ex-Waisen-Baby beim SWT im Jahr 2024.


„Zwei neue Ex-Waisen-Babys in Ithumba: Gala und Lisha“ weiterlesen

Amboseli News: Februar und März 2024

Georgia von den GBs und ihr jüngstes Kalb

Amboseli News: Februar und März 2024

 

Im Februar und März diesen Jahres war Amboseli mit reichlich Regen gesegnet. Die Niederschläge hatten bereits im Dezember begonnen, hielten bis in den Februar hinein an und bewirkten ein üppiges Pflanzenwachstum. Überall gab es für die Elefanten Nahrung und Wasser im Überfluss. Auch in sonst wasserlosen Gebieten entstanden temporäre Wasserstellen, wodurch es den Elefanten möglich wurde, Weidegründe aufzusuchen, die sie sonst nicht nutzen können.

Wie üblich bei so guten Bedingunge verteilten sich die Elefanten im gesamten Amboseli-Ökosystem. Immer weniger Elefanten wurden noch innerhalb des Parks gesichtet, da sich viele nun außerhalb aufhielten. Die EB-Familie mit ihrer Matriarchin Enid bekam das Team des Amboseli-Trust for Elephants (ATE) überhaupt nicht zu sehen. Vermutlich waren sie wieder einmal über die Grenze ins benachbarte Tansania gezogen, wo sie die Regenzeit gerne verbringen.

 

Georgia von den GBs und ihr jüngstes Kalb
Georgia von den GBs und ihr jüngstes Kalb

Auch andere Familien wurden nur selten oder gar nicht im Park angetroffen, beispielsweise die FBs und die OAs. Die FBs sah das ATE-Team zumindest noch im Februar einige Male. Dabei stellte sich heraus, dass Freshet zum ersten Mal ein Kalb bekommen hatte – ein Mädchen, das wahrscheinlich Ende Januar oder Anfang Februar geboren wurde. Fortino wurde dadurch zum ersten Mal Großmutter. Sie wird ihre Tochter Freshet sicher gut unterstützen. Vor allem, wenn Elefantenkühe das erste Mal Nachwuchs bekommen, sind erfahrene Großmütter sehr hilfreich.

Facebook, Fortino und ihre Nachkommen haben sich von Flossie und den anderen FBs getrennt. Es bleibt aber abzuwarten, ob es sich hier um eine dauerhafte Teilung der Familie handelt oder ob dies nur eine vorübergehende Phase ist. Es gab allerdings auch Familien, die im Park zurückgeblieben waren, darunter die PCs. Diese Familie konnte bei verschiedenen Gelegenheiten beobachtet werden, und alle Mitglieder schienen gesund und zufrieden zu sein. Oft hielten sie sich sogar in der Nähe des ATE-Camps auf, ebenso wie die AAs, LDs und GBs.

 

Arden und ihr neues Kalb
Arden und ihr neues Kalb

Die AAs sind eine besonders standorttreue Familie und bleiben die meiste Zeit im zentralen Teil des Parks. Nach dem Tod ihrer Matriarchin Astrid hatten sie sich in mehrere Gruppen aufgeteilt, doch jetzt waren sie öfter wieder alle zusammen anzutreffen. Das ATE-Team freute sich sehr darüber, denn da die AAs eine der kleineren Familien sind, wäre es sehr gut, wenn sie zusammenblieben, um sich gegenseitig zu unterstützen. Angelinas neuestes Kalb gedeiht prächtig, und seine ältere Schwester erweist sich als ausgezeichnetes Kindermädchen. Am 14. Februar brachte Arden ein weibliches Kalb zur Welt, das lebhaft ist und gerne mit Angelinas Kalb spielt.

 

Ardens und Angelinas Babys spielen miteinander
Ardens und Angelinas Babys spielen miteinander

Auch Goldas Familienzweig von den GBs begegnete das ATE-Team fast täglich innerhalb oder zumindest in der Nähe des Parks. Gails Gruppe wurde hingegen nur einmal, Anfang Februar, gesichtet. Tatsächlich waren es insgesamt nur wenige Familien, welche innerhalb der Parkgrenzen blieben. Doch gerade, weil die meisten anderen den Park verließen, erholte sich dessen Vegetation in bemerkenswerter Weise, so dass die Zurückgebliebenen erstklassige Weidegründe nutzen konnten – und das, ohne weite Wanderungen zurücklegen zu müssen. Dadurch optimierten sie  ihre körperliche Verfassung besonders schnell.

 

Golda und ihr jüngerer Sohn Glenn
Golda (links) und ihr jüngerer Sohn Glenn (mitte)

Amboseli bot eine atemberaubende Landschaft, und regelmäßig war auch der Kilimandscharo zu sehen, der gleich hinter der Grenze in Tansania steht. Obwohl zwischen Kenia und Tansania normalerweise gute Beziehungen bestehen, kam es in letzter Zeit zu Meinungsverschiedenheiten speziell im Bereich des Natur- und Artenschutzes, von denen auch ein Teil der Elefanten aus Amboseli betroffen war.

Während in Kenia seit mehr als 40 Jahren ein Verbot der Trophäenjagd gilt, ist diese in Tansania weiterhin erlaubt. Dies gefährdet nun auch jene Elefanten aus Amboseli, welche als sogenannte Cross-Boarder-Population regelmäßig in den Norden Tansanias wandern, vor allem in ein Gebiet namens Enduimet.

Die Elefantenpopulation in Amboseli besteht aus 63 Familien. 17 von ihnen, die insgesamt 365 Mitglieder zählen, sowie 30 unabhängige Bullen in  einem Alter von mehr als 25 Jahren bilden die Cross-Boarder-Population. Unter ihnen findet man einige Bullen mit den größten Stoßzähnen des Kontinents, sogenannte Super-Tusker. Darunter versteht man Elefanten, die mindestens einen Stoßzahn mit einem Gewicht von wenigstens 100 Pfund besitzen. Die Existenz dieser Super Tusker ist auch ein Beweis für die Wirksamkeit des jahrzehntelangen Schutzes vor Trophäenjagd und Wilderei.

 

Genesis aus der GB-Familie
Genesis aus der GB-Familie

Da Super Tusker ältere Bullen sind, spielen sie für die Elefanten-Gesellschaft eine sehr wichtige Rolle. Ihr Alter belegt, dass sie gesund und fit sind und sehr gute Gene besitzen, die sie an möglichst viele Nachkommen weitergeben sollen. Tatsächlich zeugen Elefantenbullen bis ins hohe Alter Nachwuchs. Da die jährlichen Musth-Perioden der älteren Bullen besonders lange dauern und da diese außerdem von den Kühen bevorzugt werden, sind sie in dieser Beziehung sogar deutlich erfolgreicher als jüngere Bullen – ganz entgegen den Behauptungen von Trophäenjägern, die alte Bullen gerne als „Totes Holz“ bezeichnen. Darüber hinaus dienen die älteren Bullen als Lehrer der jüngeren und bringen diesen zum Beispiel auch das korrekte Sozialverhalten bei. Wenn die Jäger diese älteren Bullen töten, stören sie massiv das soziale Leben in den Elefanten-Gesellschaften und gefährden außerdem die genetische Vielfalt und das ökologische Gleichgewicht der gesamten Elefanten-Population eines bestimmten Gebiets.

Tansania hatte allerdings zumindest für den Norden des Landes ein Jagdverbot  erlassen, welches auch die Amboseli-Elefanten in Enduimet schützte und fast 30 Jahre Bestand hatte. Nun aber beendete die aktuelle tansanische Regierung dieses Moratorium und gab auch den Norden des Landes wieder für die Trophäenjagd auf Elefanten frei. Die Jäger haben es (zumindest derzeit) nicht auf die Kühe abgesehen, so dass Familiengruppen wie die EBs und GBs in Tansania nicht besonders gefährdet sind. Doch die Bullen sind jetzt im Visier der Jäger.

Seit September 2023 wurden bereits fünf ausgewachsene männliche Elefanten getötet. Die Identifizierung der Opfer hat sich als schwierig erwiesen, da die Jäger deren Körper oft verbrennen, um ihre Identität zu verschleiern. Dennoch ist es ATE gelungen, Fotos des zuerst getöteten Bullen zu erhalten, der als Gilgil aus der GB-Familie identifiziert werden konnte. Gilgil war 36 Jahre alt und ein Sohn von Matriarchin Golda.

 

Gilgil im Jahr 2016
Gilgil im Jahr 2016 (zum Zeitpunkt seines Todes war er noch größer und eindrucksvoller)

ATE-Gründerin und Projekt-Direktorin Cynthia Moss und ihr Team waren erschüttert, als sie davon erfuhren. Sie versuchen seitdem alles in ihrer Kraft Stehende, um die weitere Erteilung von Jagdlizenzen auf die Cross-Boarder-Population zu verhindern. Dies begründen sie vor allem mit deren Einzigartigkeit und ihrer wissenschaftlichen Bedeutung als Gegenstand der ältesten Langzeitstudie über das Verhalten wildlebender Elefanten sowie der Tatsache, dass sie eine der letzten Hochburgen des Genpools von Super-Tuskern bilden. Das beinahe 30 Jahre bestehende  Moratorium zeigt, dass es Alternativen zur Trophäenjagd gibt, welche den Schutz dieser grenzüberschreitenden Elefanten-Population ermöglichten, bei der es sich um ein echtes Weltnaturerbe handelt.

Statt der Trophäenjagd sollte der Fototourismus gefördert werden, der nachweislich für die Bevölkerung ein deutlich höheres Einkommen generiert und eine praktikable Alternative zur Unterstützung der Wirtschaft und der Gemeinschaft in der Region darstellt.

ATE forderte daher in einem gemeinsamen Appell mit ElephantVoices und der Big Life Foundation die Regierungen Tansanias und Kenias auf, beim Schutz dieser Population zusammenzuarbeiten, ihren unschätzbaren wissenschaftlichen Wert anzuerkennen und sicherzustellen, dass diese besonderen Elefanten vor Trophäenjägern geschützt werden. Außerdem verfasste der Trust zusammen mit weiteren NGOs, aber auch Unternehmen, eine Petition an die tansanische Regierung mit derselben Forderung.

Falls Sie es noch nicht getan haben, bitten wir Sie, diese Petition ebenfalls zu unterzeichnen:

https://bit.ly/Amboseli-Elephants-No-Trophy

Bitte, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um an die kenianische und tansanische Botschaft in Ihrem Land zu schreiben und sie aufzufordern, in dieser Angelegenheit tätig zu werden. Musterbriefe in Deutsch und Englisch sowie die Adressen der Botschaften in Tansania und Kenia finden Sie hier:

bit.ly/Appell_Botschaft_Tansania

bit.ly/Appell_Botschaft_Kenia

bit.ly/Adressen_Botschaften_Tansania_Kenia

Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern von ganzem Herzen – auch im Namen der Elefanten aus Amboseli,  von denen wir so viel über das Wesen, die sozialen Eigenschaften und emotionalen Fähigkeiten der Elefanten lernen konnten.

(Alle Fotos © Amboseli Trust for Elephants)