Dezember 2023 und Januar 2024 waren für alle in Amboseli eine glückliche Zeit. Dank äußerst reicher Regenfälle hatten die Elefanten geradezu ein Überangebot an frischer, grüner Vegetation. Im Dezember wurden 47,5 mm und im Januar beeindruckende 261 mm Niederschlag gemessen. Damit lagen diese zwei Monate bereits weit über dem Jahresdurchschnitt. Der Park und die umliegende Landschaft waren wie verwandelt, und die Elefanten konnten die guten Zeiten genießen. Viele von ihnen versammelten sich in den offenen Grasebenen, die den Park umschließen. Manchmal waren Hunderte von Elefanten zusammen! Dank des reichen Nahrungsangebots erholten sie sich schnell, und die meisten von ihnen befanden sich bereits Ende Januar wieder in bester körperlicher Verfassung.
Dank der Unterstützung von REAeV operiert die Wildlife Action Group (WAG) seit Oktober 2007 auch im Dedza-Salima-Forest Reserve (DSFR). Mit dem Beginn der Arbeit im DSFR wurde die Bevölkerung darauf vorbereitet, dass Wilderei ab Januar 2008 geahndet werde. Anlaufpunkt im DSFR ist das Namwili-Camp, das Basislager, das etwa 200 Meter von der Reservatsgrenze am Bach Namwili gebaut wurde (siehe Beitragsbild). Die Arbeiten wurden im Januar 2008 fertiggestellt und seither wird auch hier regelmäßig patrouilliert.
Eine aktuelle Übersichtskarte der WAG zeigt beide Waldreservate, Thuma im Norden (197 km²) und Dedza-Salima (326 km²) im Süden: insgesamt 523 km² Waldreservervat (und Elefantenhabitat), nur getrennt durch den Linthipe-Fluss.
Das Thuma Waldreservat war zu Beginn dieser Datenaufzeichung (2014) bereits sehr gut abgedeckt, aber selbst im weit westlich gelegenen Teil konnten erst 2020 Streifgänge aufgenommen werden. Das lag einerseits am sehr schroffen Gelände, ferner war es riskant für die WAG-Wildhüter, in diesem entlegenen Teil zu patrouillieren – das Gebiet war zu weit von einem Camp entfernt, und es gab zu viele Wilderer, die auch vor Gewalt gegen die Wildhüter nicht zurückschreckten. Dank 135 Kilometer Elektrozaun, 11 Satellitencamps und all den Aktivitäten in den angrenzenden Dorfgemeinden können sich die Wildhüter nun auch hier bewegen.
Überwachten 2014 im Jahresdurchschnitt 24 Wildhüter das Gelände, waren es 2023 schon 46. Das schlägt sich natürlich auch in den zurückgelegten Kilometern nieder: Von 133,5 km² (26%) auf 431,6 km² (83%) in neun Jahren. Und die werden alle zu Fuß zurück gelegt, wir nennen sie „Stiefelmeilen“. Natürlich streben wir 100% Abdeckung der 523 km² durch regelmäßige Streifgänge an, aber wir sind sehr stolz auf WAG und danken allen Spendern, die zu diesem großartigen (buchstäblichen!) Meilenstein beigetragen haben.
Weitere Informationen zum Projekt in Malawi gibt es hier… und in unserem Jahresbericht 2023 (hier…)
WAG-Streifgänge im Vergleich 2014 zu 2023. (Quelle: Wildlife Action Group Malawi)
Beitragsbild: Einweihung des Namwili-Camps, das durch REAeV finanziert und 2008 eingeweiht wurde (c) Kristina Rösel
Beim Sheldrick Wildlife Trust (SWT) waren nach monatelangem Umzugstraining endlich die richtigen Bedingungen für den Umzug von sechs Waisen aus der Nursery in Nairobi in die Auswilderungsstation in Ithumba gekommen. Diesmal sollten Ahmed, Tingai und Taabu sowie Rafiki, Kitiak und Elerai den nächsten Schritt hin zu einem Leben in der freien Wildnis tun.
Schon seit einiger Zeit war klar, dass die Zeit für einen Tapetenwechsel für diese sechs kleinen Elefanten reif war. Sie wurden immer mal wieder vorlaut, ließen die anderen wissen, dass sie die ältesten der Gruppe sind und setzten sich häufig von der Waisenherde ab – wie Kinder, die langsam in die Pubertät kommen! Manchmal nahmen sie auch jüngere Waisen auf ihre Ausflüge mit. Rafiki fing an, häufig den Stärkeren zu markieren, und sogar Taabu, die normalerweise sehr gute Manieren hat, machte bei der öffentlichen Besuchsstunde immer wieder Ärger! „Der Umzug von Ahmed, Tingai, Taabu, Rafiki, Kitiak und Elerai nach Ithumba“ weiterlesen
„Gestern Abend kam Barsilinga zu den Stallungen in Ithumba. Ich hatte ihn seit über einem Monat nicht gesehen. Und ich sah gleich, dass er eine kleine Wunde hatte – wahrscheinlich von einem Pfeil oder einem Speer.“
Mit diesen Worten beschreibt Benjamin, Chef-Keeper der Auswilderungsstation des Sheldrick Wildlife Trust (SWT) in Ithumba, wie Ex-Waisenbulle Barsilinga an den Gehegen der Auswilderungsstation auftauchte – diesmal kein normaler Besuch, sondern eine Bitte um Hilfe! Benjamin benachrichtigte sofort das Hauptquartier des SWT in Kaluku, die für den folgenden Morgen, den 12. Februar 2024, eine Behandlung organisierten. Alle warteten morgens gespannt darauf, dass Barsilinga wiederkommen würde, und es dauerte nicht lang: schon bei Sonnenaufgang war es so weit, und er kam zusammen mit einigen anderen Ex-Waisen an. Es konnte losgehen! „Barsilinga braucht eine Behandlung“ weiterlesen
Monatsbericht für die Nursery-Gruppe in Nairobi: Januar 2024
In der Nairobi Nursery begann das neue Jahr aufregend. Anstatt im üblichen gemütlichen Tempo stürmten nun Loldaiga, Kitich, Choka, Muwingu, Sholumai, Weka, Muridjo, Mushuru und Mukutan auf eine Lichtung. Es gab es eine Buschschlacht, begleitet von wildem Trompeten. Die Aufregung war ansteckend, und bald rannten alle wie verrückt durch die Büsche. Die Babys Mokogodo, Taroha, Talek und Pardamat taten ihr Bestes, um mit ihren Kindermädchen Schritt zu halten, und rannten so schnell , wie ihre kurzen Beinchen sie trugen. Immer, wenn sie versuchten, in den Busch zu rennen, kippten sie um wie Dominosteine. Jedes Mal drehten sich Kerrio, Latika und Sileita um und halfen den Kleinen wieder auf die Beine. „Die Waisen im Januar“ weiterlesen