Trotz aller Fürsorge, die den kleinen Waisen-Elefanten zuteil wird, sind sie
leider nie vor Gefahren oder Krankheiten sicher. Das ist in der Nairobi
Nursery nicht anders als im Tsavo-Nationalpark. Deshalb müssen wir allen,
die das Patenschaftsprojekt von Daphne Sheldrick unterstützen, eine traurige
Mitteilung machen:
Die kleine MAUNGU lebt nicht mehr.
Sie war in den letzten Wochen schwächer und schwächer geworden. Auch die
liebevolle Pflege ihrer Keeper und der engagierte Einsatz der Tierärzte, die
Daphne Sheldrick immer wieder zu Maungu geholt hat, konnten dem zweijährigen
Elefantenmädchen nicht zu neuen Kräften verhelfen. Da die Kleine offenbar
große Schmerzen hatte und nach Meinung aller Ärzte keine Hoffnung auf
Besserung bestand, kamen alle Beteiligten zu der Überzeugung: Es ist das
Beste für Maungu, sie von ihrem Leiden zu erlösen. Umgeben von ihrer
tieftraurigen Menschen-Famlie, die so sehr um ihr Leben gekämpft hatte,
wurde Maungu eingeschläfert.
Wie sich dann später bei der Obduktion zeigte, hätte Maungu nicht viel
länger überleben können: In ihrer rechten Herzkammer befand sich eine
daumengroße Wucherung, die die Blutzirkulation behinderte. Dabei handelte es
sich nach Aussage des Pathologen entweder um einen genetischen Defekt oder
um die Folge einer schweren Thrombose, durch die sich das Blutgerinnsel zu
der gefährlichen Wucherung auswuchs.
So schwer Daphne Sheldrick die Entscheidung gefallen ist sie sagt sich und
allen Pateneltern von Maungu, die wir bereits mit einem Brief informiert
haben:
„Zumindest hatte Maungu ein friedliches Ende, das sie von ihren Schmerzen
erlöst hat. Was sicher nicht der Fall gewesen wäre, wenn sie allein
geblieben wäre draußen im Busch. So sind wir dankbar, dass wir ihr helfen
konnten, als die Zeit dafür gekommen war.
Es tut in der Seele weh, all das miterleben zu müssen und die Versuchung
ist groß, das Handtuch zu werfen. Aber man muss den Mut haben, die nächste
Seite aufzuschlagen. Und das heißt auch: sich auf die zu konzentrieren, die
unsere Hilfe weiterhin so dringend benötigen. Die große Waisen-Familie und
all die vielen anderen, die eines Tages vielleicht auch noch zu uns
kommen…“