Vor kurzem gab es eine Überraschung in Ithumba. Nach sieben Monaten tauchte Ngasha, Ex-Waise des Sheldrick Wildlife Trust (SWT) wieder einmal auf!
Am 18. März wurde Benjamin, dem Chef-Keeper der Auswilderungsstation in Ithumba, von einem recht zutraulichen Elefanten in der Nähe des Kanziku-Tors zum Tsavo East Nationalpark berichtet. Er fuhr hin, um nachzusehen – und stand Ngasha gegenüber!
Darauf hatten die Keeper in Ithumba schon lange gewartet. Am 26. August 2023 wurde Ngasha von der Auswilderungsstation in Umani Springs nach Ithumba gebracht. Dort begrüßten ihn etliche Ex-Waisen, darunter auch Kauro, sein alter Freund aus Waisenhaus-Tagen. Sie begleiteten den Neuankömmling hinaus in die Wildnis – und seitdem war Ngasha nicht wieder gesichtet worden. Die Keeper machten sich keine großen Sorgen um ihn, denn er hatte ja eine riesige neue Gegend zu erkunden, in der es jede Menge Futter und Wasser gab; trotzdem waren sie natürlich gespannt, wann sie ihn wiedersehen würden.
Ngasha war schon immer ein störrischer Elefant, und das scheint sich auch bis heute nicht geändert zu haben. Benjamin wollte ihn davon überzeugen, in Richtung der Auswilderungsstation weiterzugehen, aber der jetzt 12 Jahre alte Ex-Waise weigerte sich erst einmal. Das Tor wurde aber offen gelassen, falls er es sich noch einmal anders überlegen würde.
Am nächsten Tag machte sich Benjamin noch einmal auf den Weg zum Kanizku-Tor. Als er den Fahrweg entlangfuhr, kam plötzlich ein stattlicher Elefant aus dem Gebüsch – und wieder stand Ngasha vor ihm! Benjamin ließ einen Ballen Luzernen-Heu zurück, über den sich Ngasha begeistert hermachte. Kurz darauf machte sich Ngasha dann wieder auf den Weg – nicht ohne sich etwas Luzernen-Heu für den Weg unter den Stoßzahn zu klemmen! Vielleicht schaut er in den nächsten Tagen noch einmal vorbei; aber in jedem Fall können wir sicher sein, dass er in der Gegend ist.
Es war natürlich toll, Ngasha so gesund und munter wiederzusehen. Und es zeigt, dass die Entscheidung, Ngasha nach Ithumba zu bringen, richtig war. In den letzten Jahren war er in Umani Springs immer unleidlicher geworden und machte Probleme. Er war wohl ein „zu großer Fisch im Teich“, denn der Kibewzi-Wald ist ein recht kleinräumiges Gebiet. Es gibt zwar dort eine ganz ordentliche Elefanten-Population, aber doch viel weniger wilde Besucher und natürlich auch keine älteren Ex-Waisen wie in Tsavo. Ngasha brauchte offenbar seine Freiheit in einer weiträumigeren Landschaft und natürlich auch Bullen, die ihm ab und zu Manieren beibringen.
Wer weiß, welche Abenteuer Ngasha in den letzten Monaten erlebt hat; eines ist aber sicher: es geht ihm prima in seinem neuen Zuhause!