UNBEZAHLBAR UND FÜR IMMER VERLOREN

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Im Mai wurde in ganz Kenia ein deutlicher Anstieg der Wilderei verzeichnet. Die tierärztlichen Einheiten, die vom David Sheldrick Wildlife Trust (DSWT) finanziert werden, haben in Zusammenarbeit mit dem Kenya Wildlife Service (KWS) sowohl im Tsavo Schutzgebiet, als auch im Amboseli Nationalpark, in der Masai Mara und im Norden Kenias alles Menschenmögliche unternommen, um einige dieser Patienten zu retten, bevor sie für immer verloren sind. 

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Die letzten großen Tusker von Kenia

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Die Waisen im Mai

Monatsbericht für die Nursery-Gruppe: Mai 2014

 

Der Monat Mai war in jeder Hinsicht sehr emotional in der Nairobi-Nursery. Wir haben Neuzugänge willkommen geheißen, andere in die Auswilderungsstationen verabschiedet und um eines unserer Babys getrauert. Unseren Kleinsten – Kauro, Kamok und Ashaka – geht es blended. Sie gedeihen prächtig und lieben ihre Keeper aus tiefstem Herzen und bedingungslos. Sie werden immer selbstbewußter und sind mittlerweile die auserkorenen Lieblinge in unserer täglichen Besucherstunde am Schlammbad. Sie beginnen, die älteren Waisen nachzuahmen, indem sie sich umherrollen und versuchen, sich mit ihren Mini-Rüsseln mit Staub zu bepusten. Die Keeper sind sehr beeindruckt von Sokotei, wie er sich eingelebt hat und jeden Tag neue Freundschaften schließt. Im Mai gab es viele Übungsstunden für unsere älteren Waisen, die lernen mußten, über die Rampe in den Lkw-Anhänger zu steigen, denn Bomani, Teleki und Orwa sollten bald nach Ithumba ziehen. Bomani und Orwa zeigten überhaupt keine Scheu und fühlten sich gleich pudelwohl auf dem Anhänger. Teleki dagegen brauchte ein bißchen mehr Überzeugungsarbeit! Am 28. Mai fuhren die Drei schließlich nach Ithumba ab, wo sie sich den dortigen Keepern zufolge schon sehr gut eingelebt hatten! Die Keeper meinten, es war, als ob sie vorher schon einmal in Ithumba gewesen wären. Vuria, Garzi und Ziwa werden im Juni nach Ithumba ziehen und hatten schon ihre buchstäblich ersten Testläufe auf den Lkw. Bisher sieht alles sehr vielversprechend aus und die Drei sind sehr selbstbewußt.

Ashaka-05 Barsilinga (9) Jasiri-Zongoloni-22 „Die Waisen im Mai“ weiterlesen

Scouts in Malawi erhalten Ranger-Training

Um die Scouts in Thuma und Dedza-Salima noch besser im Kampf gegen die Wilderei zu rüsten, wurde ein 30-tägiges Training direkt am Basis-Camp im Thuma Waldreservat organisiert.

 

Bei diesem Training unterstützen unsere 3 schon ausgebildeten und als „Wildhüter“ ausgezeichneten Scouts den Trainer Mile. Er ist – ein erfahrener Ranger aus dem Liwonde National-Park. Das Training umfasst Theorie und sehr viel Praxis im Kampf gegen die Wilderei.

 

Hartes physisches Training steht täglich auf dem Plan. Sehen Sie ein paar Impressionen aus dem Busch und unterstützen Sie das Training mit einer Spende:

 

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Spenden unter dem Stichwort “Anti-Wilderer-Training Malawi“ auf das Spendenkonto- von Rettet die Elefanten Afrikas e.V. bei der

 

Hypo Vereinsbank

IBAN: DE30 2003 0000 0621 9182 83
SWIFT: HYVEDEMM300

 

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Der große Elefantenlauf

In Wimbledon wurde eine riesige Elefantenherde gesichtet! Mehr als 200 Stück! Wo kommen die denn her??

 

Des Rätsels Lösung:

Der David Sheldrick Wildlife Trust (DSWT) veranstaltete den „Großen Elefantenlauf“ an der Windmühle in Wimbledon nahe London am 7. Juni 2014, um Aufmerksamkeit für die bedrohte Situation der Elefanten zu erwecken und um Spenden für die bedrohte Tierart in Kenia zu sammeln.

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Dame Daphne Sheldricks 80. Geburtstag

Die Feier von Dame Daphne Sheldricks 80. Geburtstag

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– Ein Film-Event in London –

 

 

Dame Daphne Sheldrick feierte ihren 80. Geburtstag am 4.6.2014 in Nairobi im Kreise ihrer Familie. Ihr 80 Jahre langes Engagement für Wildtiere wurde aber auch in London gefeiert, und zwar mit einer Sonderausstrahlung des Films „The Elephant Who Loved Too Much“ („Der Elefant, der zu sehr liebte.“), der Dame Daphnes besondere Beziehung zu dem kleinen Elefanten Aisha beschreibt. Mit freundlicher Genehmigung von Discovery Channel und Blink Films konnte dieser Film erstmals auf einer großen Leinwand gezeigt werden.

 

So versammelte sich am Abend des 4. Juni 2014 ein gespanntes Publikum im Kinosaal in der Curzon Street in Mayfair, um die Geschichte des winzigen Elefantenbabys Aisha zu sehen.

 

Rob Brandford, der Direktor des David Sheldrick Wildlife Trust UK begrüßte das Publikum und übermittelte die folgende Geburtstagsbotschaft von Daphne Sheldrick:

 

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„Ich bin sehr ergriffen von der Zuneigung und der Unterstützung, die mir an meinem 80. Geburtstag, diesem Meilenstein in meinem Leben, zuteil werden. Ich bin erst gestern Nachmittag von einem 3-wöchigen Krankenhausaufenthalt nach Hause zurückgekommen. Viele von Ihnen werden es nicht gewußt haben, aber ich war sehr krank. Es begann mit einer Lungenentzündung, die sich dann zu einer Eiteransammlung weiterentwickelte, was für jemanden in meinem Alter sehr lebensbedrohlich sein kann. Dank der wunderbaren Fürsorge, die ich im Aga Khan Krankenhaus erhielt, zusammen mit der unverbrüchlichen Unterstützung meiner Familie bin ich jetzt wieder gesund genug, daß ich rechtzeitig aus dem Hospital entlassen werden konnte, um meinen Geburtstag zu Hause zu feiern. Ich hätte mir keinen schöneren Tag wünschen können als heute, von gewohntem Vogelgesang und Elefantentrompeten geweckt zu werden, umgeben zu sein von meiner liebenden Familie, sowohl der 2-beinigen als auch der 4-beinigen, und all die guten Wünsche und Geschenke vorzufinden und die Unterstützung, die der Trust von überallher auf der Welt erhält. Ein aus tiefem Herzen kommendes Dankeschön an Sie alle, daß Sie meinen Geburtstag so unvergeßlich machen. Ich bin außerordentlich gerührt.“

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Nach dieser Einleitung begann der Film. Er erzählt die Geschichte, warum Aisha der Anstoß war, daß sich Dame Daphne schließlich mit so großer Energie an die Errichtung eines Waisenhauses für Elefanten machte (heute bekannt als „The David Sheldrick Wildlife Trust“, kurz: DSWT), denn mit diesem Elefanten verbindet sie eine tragische Geschichte:

 

Ein winziger, noch milchabhängiger kleiner Elefant namens Aisha kam 1974 in Daphnes Obhut. Daphne fütterte das Elefantenbaby täglich mehrfach, und Aisha hing so sehr an ihr, daß es sich alle möglichen Tricks ausdachte, um Daphnes Aufmerksamkeit dauernd auf sich zu lenken. Daphne ihrerseits mußte ebenfalls Tricks anwenden, um sich ab und zu auch anderen Dingen widmen zu können: Sie band die Schürze los, die sie immer beim Füttern anhatte, und legte sie einfach auf den Kopf des Elefantenbabies und verschwand schnell im Hauseingang. Aisha war damit kurzzeitig blind. Ein Pfleger nahm Aisha gleich darauf die Schürze wieder ab, band sie sich um, und Aisha konnte dann problemlos von ihm gefüttert werden. Der Film zeigte viele wunderschöne Aufnahmen von Daphne mit dem kleinen Elefantenmädchen.

 

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Es wurde berichtet, daß Daphne zur Hochzeit ihrer Tochter für eine Weile nach England reisen mußte. Sie ließ Aisha in der Obhut einer speziellen Freundin zurück, die das Elefantenbaby von früheren Besuchen her bereits kannte und liebte. Doch Aisha wollte in Abwesenheit von Daphne einfach keine Nahrung mehr aufnehmen. Sie vermißte Daphne schrecklich. Als Daphne von England wieder zurückkam, war Aisha bereits so schwach, daß sie kurz darauf starb. Dame Daphne wurde in Zwischenblenden immer wieder gezeigt, wie sie von ihrer Zeit mit Aisha berichtet, und bis heute steigen ihr Tränen in die Augen aus Trauer über den kleinen Elefanten, der sie zu sehr liebte.

 

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Aishas Tod, so tragisch er war, war nicht umsonst, denn er lehrte Daphne Wertvolles über Elefantenverhalten, das nun sämtlichen neu ankommenden Waisen nützlich ist: Ein Elefant kann tatsächlich aus Kummer sterben. Deshalb werden heute bei der Aufzucht von einem Elefantenwaisen immer mehrere Bezugspersonen eingesetzt, damit das Elefantenkind unter einem zeitweisen Wegfall von einem der Pfleger (sei es durch Krankheit, Urlaub usw.) nicht so stark leidet. Und so wird das heute in der Nairobi Nursery auch praktiziert: Die Keeper rotieren täglich, d.h. bei jedem Elefantenbaby schläft jede Nacht ein anderer Keeper, während tagsüber alle Bezugspersonen für sie verfügbar sind.

 

Als nach diesem bewegenden Film das Licht im Saal anging, kam Rob zurück auf die Bühne, diesmal mit dem „Special Guest“ des Abends: Benjamin Kyalo, Chef-Pfleger der Ithumba Auswilderungsstation. Moderiert von Katy Ashworth vom BBC, die auch eine Unterstützerin des Trusts ist, stand er für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.

 

Ein gewaltiger Applaus begrüßte ihn. Benjamin arbeitet seit 14 Jahren mit Elefanten, hatte im Jahr 2000 in der Nairobi Nursery beim DSWT angefangen und leitet nun seit vielen Jahren die Auswilderungsstation in Ithumba. Es war sein erster Besuch in England, und obwohl die neue Umgebung mit Londons geschäftigen Straßen für ihn aufregend gewesen sein muß, blieb er auf der Bühne ruhig und gelassen, wie er es auch jeden Tag bei seinen Elefanten in Kenia ist.

 

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Er beantwortete nicht enden wollende Fragen aus dem Publikum und erzählte die eine oder andere inspirierende Geschichte aus seiner langjährigen Erfahrung mit Elefanten und von seiner Arbeit für den DSWT. Benjamin berichtete von seiner täglichen Routine und von besonderen Erlebnissen, wie z.B. von den Löwen, die offenbar auf eine Gelegenheit gelauert hatten, die Elefantenbabys anzugreifen, sich dann aber zurückzogen, offenbar verwirrt über die Anwesenheit von Menschen, die hier friedlich zusammen mit den Elefanten durch den Busch streiften. Auf die Frage nach der verheerenden Wilderei in Kenia antwortete er: „Wenn wir aufhören, uns um verwaiste Elefanten zu kümmern, dann gewinnen die Wilderer, also müssen wir kämpfen.“ Seine Liebe zu den Elefanten und seine Energie, sich für sie einzusetzen, kamen klar zutage, – besonders in seiner Antwort auf die Frage, wie er sich denn für seine Aufgabe motiviere. Er sagte schlicht: „Ich liebe meinen Job.“

 

Die Fragerunde endete mit einem ausgedehnten Applaus.

 

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Anschließend fand man sich noch an der Kino-Bar zusammen, und Benjamin freute sich über viele bekannte Gesichter von Leuten, die Ithumba bereits besucht hatten, nun das Gespräch mit ihm suchten und weitere Fragen an ihn hatten, die in der Zeit im Kinosaal gar nicht alle hatten beantwortet werden können.

 

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Der Abend war ein voller Erfolg für alle – für die Zuschauer und für die Elefanten, denn die Eintrittsgebühr ging zu 100 % als Spende an den DSWT, ebenso wie weitere an dem Abend eingegangene Spenden. Insgesamt kamen 10.000 GBP zusammen, die vom Trust direkt für Wildtier-Projekte in Kenia verwendet werden.

 

Der Film wird in den kommenden Monaten auch in den USA gezeigt werden, vermutlich auf PBS. Auf Animal Planet war er früher bereits gezeigt worden. Sobald weitere Länder auf dem Plan stehen, wird der DSWT dies bekanntgeben.

 

Auch unser Verein hat Daphne Sheldrick zu ihrem Ehrentag eine süße Überraschung geliefert.

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