Sonntag, 4. November 2018
Die Stimmung war heute gedrückt, denn Merru ist sehr krank geworden; alle kämpfen um sein Leben und rund um die Uhr ist jemand bei ihm. Es scheint wie eine Lungenentzündung zu sein, und Flüssigkeit läuft aus seinem Rüssel und seinem Mund. Enkesha kann sehr mitfühlend sein, und sie merkte, dass es Merru nicht gut ging, als sie am Abend zurück zum Stall kam. Sie versuchte, ihn mit dem Rüssel zwischen die Absperrung hindurch zu erreichen, weil sie sah, dass es ihm schwerfiel zu atmen. Sie wollte noch nicht einmal von dem Grünfutter fressen, über das sie sich sonst gleich hermacht, wenn sie nach Hause kommt, sondern legte nur den Rüssel auf die Holzwand zwischen ihren Räumen und schaute dem armen Merru zu. Egal wie alt die kleinen Elefanten sind, sie kümmern sich immer rührend um einander.
Die Waisen im November
Monatsbericht für die Nursery-Gruppe: November 2018
Unser letzter Neuzugang diesen Monat ist zwar winzig, hat aber trotzdem schon das Zepter in der Hand! Klein Maarifa ist ein Breitmaulnashornbaby aus dem Nashornschutzgebiet im Meru Nationalpark, wo der David Sheldrick Wildlife Trust im letzten Jahr auch die Arbeit aufgenommen hat. Die örtlichen Wildhüter hatten das Kalb aus dem Schlamm geborgen und danach zwei Tage lang versucht, es zu seiner Mutter zurückzuführen – leider ohne Erfolg. Maarifa hat sich sehr schnell in der Nairobi Nursery eingelebt. Breitmaulnashörner sind sehr friedfertige und freundliche Tiere, und so hatte sie schnell das Herz aller Keeper und Elefanten erobert. Seit sie bei uns ist, füllen sich die Seiten im Monatsbericht mit kleinen Geschichten zu ihren Streichen. Es passiert zum Beispiel häufiger, daß sie im Schweinsgalopp in den Busch davon rennt, und die Keeper dürfen sie keine Sekunde aus den Augen lassen! Am Ende eines jeden Gallops, läßt sie sich zu Boden plumpsen und muss erst einmal ein Nickerchen halten. Maarifa wird wie alle Nashornwaisen vor ihr getrennt von den Elefanten aufgezogen werden, aber sie werden sich sicher dann und wann im Wald begegnen. Im Moment wohnt sie im Nachbarstall von Maktao, und die beiden sind sich offenbar sehr sympathisch.
Waisenblogs-Bilder Nursery, 27.10.2018
Samstag, 27. Oktober 2018

Ndiwa, Kiasa und Jotto

Ndiwa

Enkesha mit einem Keeper
Waisenblogs-Beitrag Nursery, 27.10.2018
Samstag, 27. Oktober 2018
Der Streit um das Futter, der am Abend zuvor zwischen Ndiwa und Malkia ausgebrochen war, setzte sich am Morgen fort. Die beiden Mädchen stießen gegen die Holzpfosten, die ihre Gehege trennen, als sie an dem restlichen Grün rupften. Malkia stahl zuerst einen Zweig von ihrer Nachbarin, und kaum waren die Tore geöffnet, kamen die beiden heraus und begannen, miteinander zu rangeln – Ndiwa wollte sich offenbar rächen! Auf dem Weg in den Wald verwickelten sie sich in ein Tauziehen. Ndiwa ist die stärkere von beiden und schubste Malkia heftig, sodass diese stolperte und dabei Maktao umstieß. Daraufhin griff Mini-Leitkuh Tagwa ein, bevor noch eines ihrer geliebten Schützlinge zu Schaden kam, und trennte die beiden Streithähne. Ndiwa wollte ihren Ärger an Tagwa auslassen, als Malkia davon gegangen war, aber Sana Sana kam dazu und half Tagwa. Schließlich verkrümelte sich Ndiwa zusammen mit Malima und Enkesha weiter in den Wald hinein.
Waisenblogs-Beitrag Nursery, 24.10.2018
Mittwoch, 24. Oktober 2018
Die drei größeren Mädchen Sagala, Malkia und Ndiwa werden langsam unabhängiger. Nach der 11-Uhr-Milch und dem Schlammbad gingen sie heute zusammen mit Emoli, Maisha, Enkesha und Jotto tiefer in den Wald hinein. Die Keeper und die anderen Waisen merkten zuerst nichts davon – erst als die kleine Gruppe eine grasende Impalaherde aufscheuchte. Die Antilopen rannten und sprangen im hohen Bogen herum, was die Keeper dazu veranlasste, einmal durchzuzählen. Da stellten sie fest, dass ein paar Elefanten fehlten, und einer von ihnen machte sich in die Richtung der aufgeregten Impalas auf, um die Waisen im Auge zu behalten. Als dann einer der Affen, die in den Bäumen spielten, mit lautem Kreischen auf dem Boden landete, erschreckten sich Ndiwa und ihre Freunde ordentlich. Sie kamen aus dem Gebüsch gerannt und eilten trompetend zurück zu den Keepern, um sich bei ihnen in Sicherheit zu bringen.