Freitag, 9. Februar 2018
Am Abend wollten Kithaka, Lemoyian, Sirimon und Boromoko nicht mehr eingesperrt sein – gingen nicht mit dem Rest der Herde in die Gehege zurück, sondern wollten die Nacht draußen verbringen. Barsilinga, der immer noch ein wenig humpelt, kam allerdings mit hinein, und auch Siangiki und Olsekki, die sich noch nicht ganz sicher sind, ob sie schon auswildern wollen. Ihr bester Freund Enkikwe erholt sich noch von seinen Verletzungen durch die Löwen. Rädelsführerin Laragai, bei der man nie so recht weiß, was sie als nächstes plant, war ganz vorne mit dabei, als die Rückkehrer eintrafen. Mal will sie mit in die Gehege, dann wieder öffnet sie das Schloss und lässt ihre Freunde heraus! Sie kann auch kniend unter Zäunen hindurch schlüpfen, wenn es auf der anderen Seite Luzernenheu gibt, oder über Mauern klettern. Wir werden wohl noch einiges mit ihr erleben!
Waisenblogs-Beitrag Ithumba, 06.02.2018
Dienstag, 6. Februar 2018
Sechs wilde Bullen, darunter Half Trunk soffen am Morgen Wasser an den Tränken der Auswilderungsstation. Es kommen jetzt wieder mehr wilde Elefanten zum Saufen vorbei, was darauf schließen lässt, dass die Wasserlöcher in der Gegend austrocknen. Olares, Makiretis und Naroks Gruppen hatten die Nacht vor den Stallungen verbracht und schlossen sich den Waisen beim Luzernenheufrühstück an. Galla, der immer gern Ringkampftricks lernt, nahm etwas Nachhilfe bei Chemi Chemi. Als die Waisen aufgebrochen waren, kam eine große Gruppe von 17 Wildhunden zum Saufen. Laragai und ihre Kollegen gingen mit Naroks Gruppe mit, kamen aber später am Abend zurück zu den Stallungen. Der unabhängige Sapalan graste den größten Teil des Tages abseits von den andern. Beim Schlammloch nahmen alle Waisen ausführlich am Bad teil und kühlten sich ab. Abends kamen noch einmal 25 wilde Elefanten zum Saufen vorbei.
Waisenblogs-Beitrag Ithumba, 04.02.2018
Sonntag, 4. Februar 2018
Seit einer ganzen Weile ist es jetzt schon recht kühl am Morgen, was ungewöhnlich ist – normalerweise ist es im Februar immer sehr heiß, und die Sonne scheint von früh bis spät. Sunyei, Siku, Naserian, Lenana, Chyulu, Naroks Gruppe und Olares Gruppe besuchten die Waisen am Morgen. Baby Siku spielte mit Siangiki, Laragai und Maramoja, aber als sie zu Kauro kam, hatte sie keinen Erfolg. Kauro hält sich nicht gern mit Spielen auf und schob sie weg. Da ihm die Rüsselspitze mit den Fingern daran fehlt, nachdem sie ihm von Raubtieren abgebissen wurde, muss er sich mehr bemühen als seine Freunde, wenn es ums Fressen geht, und so konzentrierte er sich ganz auf sein Luzernenheu. Tusuja und Galla, die seit ein paar Tagen um die Rolle als dominanter Bulle der Herde rangeln, starteten wieder einen Ringkampf, der aber von Orwa unterbrochen wurde. Nach dem Frühstück brachte Kamok ihre Waisenherde zum Kone-Gebiet während Laragai und ihre Gruppe sich den Ex-Waisen anschlossen. Ukame wollte auch mit ihnen mitgehen, überlegte es sich dann aber noch einmal anders. Wahrscheinlich war ihr klar geworden, dass sie dann keine Milch bekommen würde, was ihr gar nicht gefiel! Im Busch kratzte sich Galla ausführlich an einem Felsen, während Roi und Oltaiyoni in einigem Abstand diskutierten. Die beiden sind zusammen mit Kamok im Dezember 2016 nach Ithumba gekommen, und fühlen sich schon ziemlich erwachsen. Zur Mittagsfütterung kam Dupotto mit der ersten Gruppe und Maramoja mit der zweiten. Es blieb kühl, und so soffen die Waisen, nachdem sie ihre Milch getrunken hatten, nur etwas Wasser und gingen dann gleich wieder grasen.
Waisenblogs-Beitrag Ithumba, 02.02.2018
Freitag, 2. Februar 2018
Kurz nachdem die Waisen Luzernenheu gefrühstückt hatten, bekamen sie Gesellschaft von Laragai und ihrer Gruppe, sowie Makireti, Kilabasi, Kasigau und Chaimu. Barsilinga humpelte ein wenig; vermutlich hatte er sich bei dem Zusammentreffen mit den Löwen am Vortag den Vorderfuß verstaucht. Der Angriff der Löwen wird der Gruppe noch eine ganze Weile im Gedächtnis bleiben, und sie wissen jetzt, wie gefährlich Löwen sein können, vor allem für jüngere Elefanten. Enkikwe hatte sich ihnen möglicherweise entgegengestellt, denn er ist bekannt dafür, dass er nicht wegrennt, sondern gleich die Ohren aufstellt, wenn jemand nahe an ihm vorbei geht. Laragai dagegen, die immer aufmerksam ist, zieht sich lieber schnell zurück, wenn sie etwas verdächtiges hört, selbst wenn sie es noch gar nicht sehen kann.
Waisenblogs-Beitrag Ithumba, 01.02.2018
Donnerstag, 1. Februar 2018
Gegen 7 Uhr morgens, als die Keeper mit den Waisen draußen im Busch waren, konnte man aus der Richtung des Kalovoto lautes Geschrei von Elefanten hören. Die Keeper dachten sich nichts dabei, da häufig Bullen hinter den Kühen her sind. Gegen 10:30 geschah dann etwas unerwartetes: Makena, Rapsu, Enkikwe und Tumaren kamen von Ferne heran, und Makena schien sich sehr ausführlich um Enkikwe zu kümmern. Die Keeper gingen hin, um zu sehen, was los war und bekamen einen ordentlichen Schreck: Enkikwe blutete am rechten Hinterbein, am Hals und am Rücken, und auf dem Rücken hingen noch Reste von Löwenfell. Er war von Löwen angegriffen worden, und offenbar hatte Makena, mit Unterstützung durch Rapsu und Tumaren, ihn gerettet. Die drei Ex-Waisen eskortierten ihn zurück zu den Stallungen, denn sie wussten, dass Enkikwe dort Hilfe bekommen würde. Laragai und ihre Gruppe kamen kurz darauf und begleiteten Enkikwe und die Keeper zum Gehege. Dort wartete er auf den Tierarzt, der dann seine Verletzungen behandelte. Am Nachmittag brach Makena mit Tumaren, Rapsu und Laragais Gruppe wieder auf, doch Makena sorgte sich offenbar um die abhängigen Waisen und suchte östlich des Ithumba-Bergs nach ihnen. Sie blieb bis zum Abend bei ihnen und kam mit ihnen und den Keepern zurück zu den Stallungen. Sie konnte nicht ins Gehege hinein, in dem Enkikwe sich erholte, aber sie hob den Rüssel und kollerte ihm zu, um sich zu erkundigen, wie es ihm ging. Enkikwe kollerte dankbar zurück, und Makena machte sich wieder auf den Weg, mit der Gewissheit, dass er nun in guten Händen war.