Freitag, 31. Mai 2019
Kilaguni war der einzige Ex-Waise, der am Morgen auf die Waisen wartete, und nachdem er einen kurzen Ringkampf mit Barsilinga absolviert hatte, verabschiedete er sich wieder. Esampu schien sehr aufgeregt zu sein – sie wühlte mit dem Rüssel im Boden herum und machte Kopfstand, und nachdem sie einen Vogel erspäht hatte, jagte sie ihm entgegen und rannte gleich weiter hinaus in den Busch. Ihre Freunde mussten sich beeilen, hinterher zu kommen und fragten sich, was wohl in sie gefahren war. Die Waisen entfernten sich nicht weit von den Stallungen, denn die Neulinge aus Nairobi würden bald ankommen! Gegen 10:45 Uhr war es soweit, und der LKW mit Mapia, Malima und Kuishi fuhr an der Auswilderungsstation vor. Die drei wurden zuerst von Malkia, Sana Sana und Ndiwa begrüßt, die sie noch aus dem Waisenhaus kennen, und die anderen kamen nach und nach dazu. Mapia versuchte gleich, Sana Sana herauszufordern, aber diese ließ sich das nicht gefallen und schubste ihn weg. Rapa versuchte, ihn zu ärgern, wurde aber von den Keepern davon abgehalten. Sana Sana und Malkia grasten dann ausführlich zusammen mit den Neuankömmlingen. Am Nachmittag entspannten sich Mapia, Kuishi und Malima unter einem Baum, und Kuishi und Mapia vertrieben sich die Zeit mit einer kleinen Rangelei. Namalok hatte eine ausführliche Unterhaltung mit Dupotto – die letzte Gelegenheit dafür für die nächste Zeit, denn Dupotto stieg kurz vor Mitternacht in den Umzugs-LKW ein und wurde zurück nach Nairobi gebracht. Dort soll sie besser medizinisch überwacht und, falls nötig, behandelt werden. Sie hat etwas an Gewicht verloren, und obwohl sie ansonsten einen gesunden Eindruck macht und auch ordentlich frisst und spielt, ist es besser, wenn sie in Nairobi ist, falls sich ihr Zustand doch verschlechtern sollte.
Waisenblogs-Beitrag Ithumba, 10.05.2019
Freitag, 10. Mai 2019
Sapalan, der wieder gut bei Kräften ist, forderte heute Namalok zum Kräftemessen heraus. Als einzige der Waisen hat jetzt Dupotto noch nicht an Gewicht zugelegt, seit die Regenzeit begonnen hat; die anderen sehen alle gesund und munter aus. Seit Dupotto vor zwei Jahren mit Kelelari und Karisa verschwunden war und drei Monate allein in der Wildnis unterwegs war, hat sie immer einmal wieder mit ihrer Gesundheit zu kämpfen. Ab und zu wird sie mit Medikamenten behandelt, aber alle hoffen, dass es ihr wieder besser geht, wenn es mehr regnet und viel Futter gibt.
Waisenblogs-Beitrag Ithumba, 08.05.2019
Mittwoch, 8. Mai 2019
Orwa, Bomani und Narok tauchten vor Sonnenaufgang an den Stallungen auf und warteten auf die Waisen. Als die Tore geöffnet wurden, gingen sie hinein, um nachzusehen, ob noch etwas zu fressen da wäre – aber sie fanden nichts. Narok und Bomani legten sich ein wenig hin, bis sie schließlich alle drei die Waisen zu den Weidegründen begleiteten. Am Abend entführten sie dann etliche der Waisen hinter dem Rücken der Keeper! Sie nahmen Lemoyian, Kithaka, Siangiki, Olsekki, Turkwel, Oltaiyoni, Roi, Tusuja, Namalok, Dupotto, Kamok, Galla und Pare mit, und die Keeper mussten eine ganze Weile suchen, bis sie sie wieder gefunden und zu den Stallungen zurückgebracht hatten.
Waisenblogs-Beitrag Ithumba, 06.05.2019
Montag, 6. Mai 2019
Zur Mittagsfütterung führte Esampu die erste Gruppe an und Maramoja die zweite. Namalok legte sich mit Rapa an, als dieser es sich erlaubte, die Rüsselspitze in Namaloks Eimer mit Milch zu halten! Namalok war klar, dass Rapa seine Portion Milch schon bekommen hatte und scheuchte ihn im Höchsttempo davon. Siangiki begleitete ihren guten Freunde Enkikwe zur Tränke, bevor die beiden ihren Freunden folgten, die schon wieder in den Busch aufgebrochen waren. Namalok graste zusammen mit Sapalan, wurde aber auf dem falschen Fuß erwischt, als Sapalan auf ihn zu klettern begann! Namalok drehte sich schnell herum und forderte Sapalan zum Kräftemessen heraus, das unentschieden endete. Noch vor ein paar Wochen war Sapalan ein zurückhaltender und langsamer Elefant, der sich mit niemandem anlegte! Es ist gut, dass er jetzt lebhafter wird und beginnt, mit seinen Altersgenossen zu rangeln.
Waisenblogs-Beitrag Ithumba, 05.05.2019
Sonntag, 5. Mai 2019
Bei der Mittagsfütterung ließ sich Oltaiyoni, die eigentlich sehr wohlerzogen ist, dazu hinreißen, eine Milchflasche vom Boden aufzuheben, als die Keeper nicht hinschauten. Sie begann daraus zu trinken, aber als die Keeper es bemerkt hatten und zu ihr kamen, gab sie die Flasche brav zurück. Danach gingen die Waisen baden, angeführt von Karisa. Kauro, Olsekki, Kithaka, Turkwel und Enkikwe boykottierten allerdings das Schlammbad. Barsilinga und Garzi kletterten um die Wette heraus, und als Barsilinga die Oberhand gewann, stellte er sich Garzi in den Weg und startete einen Ringkampf mit ihm. Nachmittags ging es zur Westseite des Ithumba-Bergs, wo die Waisen schon länger nicht mehr gewesen waren. Am Abend schlich sich zum ersten Mal Namalok davon, ohne dass die Keeper es merkten! Es dauerte eine Stunde, bis sie ihn wieder gefunden hatten, und inzwischen waren alle schon zurück in ihren Gehegen.