Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 31.05.2020

Sonntag, 31. Mai 2020
Es war ein aufregender Morgen, denn Neuzugänge aus Nairobi waren zu erwarten! Als die Waisen aus ihren Gehegen kamen, bereiteten die Keeper alles für die Ankunft der beiden Neulinge vor, und Lima Lima, neugierig wie immer, schaute interessiert zu. Als der Umzugs-LKW ankam, waren alle gespannt, und Lima Lima ging sofort zu dem Transporter, um zu sehen, wer herauskommen würde. Als erstes kam Enkesha heraus gerannt und danach Luggard. Luggard schien zunächst ein wenig verwirrt zu sein von der ungewohnten Umgebung, aber seine Keeper und die älteren Mädchen Murera, Sonje und Lima Lima beruhigten ihn schnell. Shukuru, Zongoloni, Quanza, Mwashoti, Jasiri, Ngasha, Alamaya und Ziwa kamen ebenfalls herbei, um Enkesha und Luggard zu begrüßen. Enkesha konnte es kaum erwarten, hinaus in den Wald zu kommen, obwohl sie doch gar nicht wusste, wohin es gehen sollte! Sie und Luggard begannen sofort, von dem üppigen Grün zu fressen, das jetzt nach dem vielen Regen im Überfluss vorhanden ist. Zongoloni war begeistert von den Neuankömmlingen und umrüsselte Luggard ausgiebig. Die beiden kleinen konnten kaum einen Schritt gehen, ohne dass ein Kibwezi-Waise sie berüsselte und betätschelte. Sie waren sofort mitten drin und kamen sogar mit allen anderen zum Schlammbad. Am Nachmittag wurden einige der Bullen allerdings etwas ruppiger und starteten Ringkämpfe mit Luggard und Enkesha, sodass die Keeper sie erst einmal fernhalten mussten. Manchen von ihnen ist noch nicht bewusst, wie groß und kräftig sie eigentlich sind. Murera und Sonje waren aber auch jederzeit zur Stelle und passten auf, dass die beiden nicht zu sehr geärgert wurden. Nach dem nachmittäglichen Schlammbad waren Luggard und Enkesha dann erst einmal erschöpft von der vielen Aufregung, und sie ruhten sich bei Murera, Lima Lima und Sonje im Schatten der Bäume etwas aus. Luggard sollte an seinem ersten Tag nicht so viel laufen, denn er hat eine ähnliche Verletzung wie Sonje und Murera. Daher werden sie sich sehr gut in ihn hinein versetzen können und immer gut aufpassen, dass die Herde nicht zu schnell unterwegs ist und er mithalten kann. Auch Mwashoti, der eine schwere Verletzung am Fuß hatte, kennt diese Situation, und auch er war sehr freundlich zu den beiden Neulingen. Als es am Abend zurück zu den Stallungen ging, waren Enkesha und Luggard ganz vorne mit dabei, gefolgt von Murera und Sonje. Murera weigerte sich am Abend sogar, in ihr eigenes Gehege zu gehen, weil sie sich nicht von den beiden kleinen trennen konnte! So durfte sie ausnahmsweise die Nacht in dem Gehege der beiden verbringen. Ein wunderbarer Willkommenstag für Luggard und Enkesha in Umani Springs!

Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 30.05.2020

Samstag, 30. Mai 2020
Am Morgen schlossen sich Zongoloni und die Jungs Ziwa, Ngasha, Faraja und Jasiri den Waisen an und gingen mit ihnen zu den Wasserquellen. Dort angekommen zog sich Shukuru in ein ruhiges Eckchen am Wasser zurück; sie hatte wohl keine Lust, wie die anderen eilig in der Gegend herum zu rennen. Sie kam dann in aller Ruhe hinterher, begleitet von ihrem Keeper. Dort, wo die Herde jetzt graste, fand sie ein paar dicke Wurzeln und machte sich daran, sie nach und nach abzubrechen und zu fressen. Sie schien sich alle Mühe zu geben, dabei so leise wie möglich zu sein, damit die anderen ihr nicht die Leckerbissen streitig machen konnten!

Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 22.05.2020

Freitag, 22. Mai 2020
Als es am Abend Zeit für den Heimweg wurde, schien Faraja es eilig zu haben – offenbar spekulierte er auf eine Extra-Flasche Milch! Genau wie Shukuru hat er mitbekommen, dass es zusätzliche Milch abzustauben gibt, wenn die anderen nicht mit zu den Stallungen zurückkommen, sondern für die Nacht gleich hinaus in den Wald gehen. Heute Abend konnten sich Faraja, Shukuru und Lima Lima alle eine weitere Flasche sichern!

Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 19.05.2020

Dienstag, 19. Mai 2020
Die Waisen wissen schon, wann es Zeit für die Mittagsmilch ist, und Murera und die anderen älteren Mädchen sammeln dann die beiden jüngeren Bullen ein, damit sie alle pünktlich zur Fütterung gehen können. Heute hatte sie Mwashoti und Alamaya herbei gerufen, und die zwei warteten brav an ihrer Seite, bis es losging. Sie wollte auch noch die anderen Jungs abholen, und Jasiri war auch schnell bei der Stelle, denn er wollte seine Flasche nicht verpassen! Ziwa, Zongoloni, Ngasha, Faraja und Jasiri werden allerdings langsam unabhängiger, und so kommen nicht immer alle mit zur Fütterung. Shukuru hat das schon gemerkt, und weiß, dass sie hin und wieder eine zusätzliche Flasche bekommt, wenn jemand von den unabhängieren Waisen nicht da ist. Heute hatte sie allerdings kein Glück, denn irgendwann fanden sich alle ein und kamen mit zur Mittagsfütterung und zum darauffolgenden Schlammbad.

Waisenblogs-Beitrag Kibwezi, 13.05.2020

Mittwoch, 13. Mai 2020
Heute Morgen war Shukuru so vertieft ins Luzernenheufrühstück, dass die anderen schließlich keine Lust mehr hatten zu warten und schon einmal in Richtung der Chyulu-Berge aufbrachen. Die Keeper riefen Shukuru, und sie schnupperte erst einmal und wollte dann den anderen folgen. Dann entschied sie sich aber anders und graste lieber auf eigene Faust, begleitet von ihrem Keeper, der den ganzen Tag bei ihr blieb. Sie ist gern für sich allein unterwegs, denn dann kann sie selbst entscheiden, wie schnell es voran gehen soll, und kann sich viel Zeit beim Fressen lassen. Außerdem muss sie sich dann nicht mit den Raufbolden wie Alamaya und Mwashoti herum ärgern. Shukuru wird es freuen, wenn bald der sanftmütige Luggard aus Nairobi nach Umani Springs umzieht; die beiden kennen sich noch aus dem Waisenhaus.