Monatsbericht für die Nursery-Gruppe in Nairobi: Dezember 2024
Die Elefantenwaisen gehen immer sehr fürsorglich und beschützend miteinander um. An einem schlammigen Morgen erinnerte uns ein schöner Moment mit Muridjo daran. Nach dem jüngsten Regen war der Weg zur Suhle hinunter ziemlich rutschig. Als die Waisen zu ihren Milchflaschen rannten, fiel einer von ihnen mit einem lauten Schrei hin. Als Muridjo das Trompeten hörte, rannte sie zurück, um herauszufinden, was passiert war. Die schlaue junge Kuh blieb am Ende des Weges stehen und hielt jeden Waisenelefanten auf, der vorbeikam, und überprüfte ihn mit ihrem Rüssel, bevor sie ihn weitergehen ließ. Als sie sah, dass Kerrio leicht hinkte, erkannte Muridjo, dass sie gestürzt war, und untersuchte ihren ganzen Körper gründlich. Während Kerrio langsam weiterging, blieb Muridjo auf dem Weg, bis jedes einzelne Waisenkind sicher das Schlammbad erreicht hatte.
Der Höhepunkt im Dezember war der Beginn des Trainings von Mukutan, Choka und Loldaiga, in den Umzugs-Lkw zu steigen. Sie sind jetzt die größten Bullen und nach der Nursery bereit für den nächsten Schritt auf ihrem Weg zurück in die Wildnis. Das Training beginnt damit, dass die Waisen über eine Rampe in den Umzugs-Lkw steigen und dort ihre Milchflaschen bekommen. Dieser Lkw wird sie schließlich auch nach in den Nationalpark Tsavo-Ost bringen. Wie üblich waren die ersten Versuche schwierig, aber am Ende der Woche verhielten sich alle drei Jungbullen schon wie alte Hasen. Tatsächlich fühlte sich Mukutan im Lastwagen – oder genauer gesagt: inmitten der leckeren Milch und dem Zuckerrohr, die dort warteten – so wohl, dass er zwischen den Trainingseinheiten immer wieder Nachschlag verlangte!
Wir überlegen, Wekas Spitznamen vom „frechen Mädchen“ in „lautes Mädchen“ zu ändern! Meistens trompetet sie auf dem Weg zur Suhle so laut, als ob wir jemals vergessen hätten, ihre Flaschen bereit zu halten! Sie ist auch sehr wankelmütig; an manchen Tagen brav und an anderen sehr frech. Weka ist nie grob zu den Keepern, mag aber keine lauten Fremden und droht Besuchern, die am Schlammbad zu laut sprechen.
Mageno, Nyambeni und Mzinga wurden etwa zur gleichen Zeit gerettet und wurden als „Deckenbabys“ zu einem unzertrennlichen Trio. Eines Tages spazierte das Trio gemeinsam in den Wald. Als Mageno einen Baum mit einer leckeren Frucht fand, rüttelte er am Stamm, um einige Früchte abzuschütteln. Zu seiner großen Überraschung saßen Paviane auf den oberen Ästen – und sie waren nicht gerade erfreut über die Störung!! Die drei Elefanten erschraken so sehr, dass sie trompetend zurück zur Herde rannten.
Während alle Waisen ihre Keeper als Familie betrachten, sind einige ihnen mehr zugetan als andere. In unserer derzeitigen Nursery-Herde sind Kerrio und Talek ihren menschlichen „Eltern“ besonders zugetan. Talek sucht ihre Keeper oft im Wald auf, um sie mit hocherhobenem Rüssel zu begrüßen. Kerrio ist jetzt älter und hat zwei winzige Stoßzähne, aber sie liebt es immer noch, mit ihren Keepern zusammen zu sein. Olomunyak ist ein weiterer anhänglicher Jungbulle; wenn ein Keeper das Gefühl hat, dass ihm ein Rüssel liebevoll auf die Schulter tippt, gehört dieser meistens Olomunyak.
Im Gegensatz dazu bleibt Kamili lieber für sich. Aber inzwischen beginnt sie, immer mehr mit der Herde zu unternehmen, was sehr schön zu sehen ist. Latika ist eine ihrer liebsten Spielkameradinnen – beide liegen auf einem trockenen Fleckchen Erde, wälzen sich herum und ringen im Liegen.
Latika mag einen kurzen Rüssel haben, aber sie ist ein großes Mädchen mit einem großen Herzen. Sileita war früher Wamatas Lieblings-Kindermädchen, aber sie wurde von Latika verdrängt. Am Morgen wartet Latika meist vor Wamatas Stall. Sie begrüßt ihr kleines Mädchen, überprüft kurz, ob es ihr gut geht, und führt Wamata in den Wald, wobei sie sie regelmäßig umarmt. Wir können mit Sicherheit sagen, dass Latikas Herz nach dem Verlust von Mokogodo wieder geheilt ist.
Kitich ist unser Sonnenschein – er liebt es zu spielen, auch wenn niemand sonst in der Stimmung dazu ist. Eines Morgens war die Herde mit Grasen beschäftigt und unbeeindruckt davon machte Kitich sich seinen eigenen Spaß, tobte im Wasser eines kleinen Bächleins herum und spritzte fröhlich trompetend in alle Richtungen. Der Regen brachte in allen Waisen die verspielte Seite zum Vorschein. An einem Nachmittag begannen die Ältesten der Nursery – Mukutan, Choka, Loldaiga, Muwingu, Kitich, Mageno, Sileita, Latika und Mushuru – eine ausgelassene Spielrunde im Wald. Als sich der Tag dem Ende zuneigte, wandte sich der immer noch ausgelassene Mukutan Muwingu und Mushuru zu, die im weichen Dreck lagen, und legte sich einfach auf sie drauf.
Pardamat und Talek sind nach wie vor unsere kleinen Bengel. Nachts zanken sie sich in ihren benachbarten Ställen, tagsüber sorgen sie beim Milchsaufen für Chaos. Im Gegensatz dazu sind Olomunyak und Taroha unsere friedliebenden Jungs. Sie kommen in ihren benachbarten Gehegen höflich miteinander aus, streiten sich nachts nicht und klauen sich auch nicht gegenseitig das Futter. Morgens folgt nach einer Begrüßung oft eine Rüssel-Umarmung und ein Kopfstoß.
Wamata, das neueste Mitglied unserer Nursery-Herde, läuft definitiv Gefahr, ein verwöhntes Baby zu werden. In Liebe gehüllt, wächst auch ihr Selbstvertrauen. Bei einer morgendlichen Milchfütterung bestand sie darauf, in eine der ersten Gruppen zu kommen, anstatt mit den älteren Kühen zu warten, und raste mit Olomunyak und Talek durch die Büsche. Obwohl sie die kürzesten Beine hat, donnerte Wamata mit aufgestellten Ohren und erhobenem Rüssel los und schaffte es, die Milchflaschen als erste zu erreichen!
Shujaa ist ein zuverlässiger Spielmacher, während Sholumai selten mit jemandem spielt. An einem Nachmittag jedoch beobachteten wir, wie der junge Bulle mit den winzigen Stoßzähnen und das ältere Weibchen mit den längsten Stoßzähnen in einen energischen Ringkampf verwickelt waren! Obwohl das Spiel nicht lange dauerte, freuten wir uns, auch einmal die verspielte Seite der schüchternen Sholumai zu sehen.
Unsere Mini-Matriarchinnen sehen sich heutzutage erstaunlich ähnlich. Sileita ist älter, aber Kerrio ist in letzter Zeit gewachsen, und die beiden haben sehr ähnliche Gesichter und Körperformen. Beide sind wunderbar fürsorgliche, aber auch verspielte Elefanten. Während jüngere Waisen wie Mzinga es bereits beherrschen, ihre eigene Flasche zu halten, sind unsere älteren Mini-Leitkühe noch auf die Hilfe ihrer Keeper angewiesen. Sileita rennt den Weg entlang, um ihre Milch zu holen, während Kerrio immer langsam geht.
Am Ende des Monats hatte der schlaue Pardamat herausgefunden, welche Leckereien Mukutan, Choka und Loldaiga im Umzugs-Lkw genießen, wenn sie trainieren. Der junge Bulle ließ sich keine Gelegenheit für zusätzliches Futter entgehen und meldete sich freiwillig für das Umzugstraining! Eines Nachmittags schlich sich Choka auf der Suche nach zusätzlichen Pellets und Zuckerrohr zum Lastwagen zurück. Zu unserer großen Überraschung schritt Pardamat hinter Choka in den Lkw, ohne auch nur auf der Rampe anzuhalten. Der freche Bulle schnappte sich eine Rüssel-Ladung voller Pellets und rannte zurück in den Wald!
Silvester brachte viel Sonnenschein. Unsere Herde verbrachte den größten Teil des Morgens damit, den Wald zu erkunden, frisches Grün zu fressen und mit ihren Keepern abzuhängen.
Unsere Nashörner: Der verwaiste Nashornbulle Maxwell lässt es am Morgen lieber langsam angehen. Aber nach viel Regen nutzt Max gerne die schlammigen Bedingungen. Er legt sich auf den extrem nassen Boden und rollt sich auf den Rücken, wobei er seine kräftigen Beine in die Luft streckt, bevor er aufsteht, herumtrabt und sich wieder hinlegt.
Max freut sich immer über Besucher. Auf dem Weg in den Wald halten die verwaisten Elefanten oft an seinem Gehege an, um „hallo“ zu sagen und ihm mit ihren Rüsseln die Ohren zu kraulen. Wenn sie weiterziehen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die wilden Warzenschweine an seinem Zaun zusammenkommen. Eines Morgens haben wir sogar ein kleines Ferkel entdeckt, das sich am massigen Bauch des Nashorns kratzte.
Nach dem Schock im letzten Monat freuen wir uns, dass es Raha wieder besser geht. Die Operation zur Behebung ihres Mastdarmvorfalls war erfolgreich, und die Heilung verläuft gut. Ihr Bauch ist nicht mehr so aufgebläht, was ein gutes Zeichen ist, obwohl sie für ihr Alter immer noch eine ungewöhnliche Statur hat. Sie hat zwar einen gesunden Appetit auf ihre Milch und ihre Lieblingsspeisen, ist aber für ihr Alter immer noch untergewichtig und frisst nur ungern etwas anderes als das weichste Grünzeug.
Eine wunderbare, verlässliche Eigenschaft von Raha ist ihre Hartnäckigkeit. An manchen Vormittagen will sie unbedingt in den Wald gehen und fressen, an anderen würde sie lieber ausschlafen. An heißen Tagen ist sie eher gelassen, aber an kalten Tagen nicht so entspannt. Wenn die Sonne scheint, lässt sich Raha oft von ihrem Keeper führen, wohin auch immer er gehen möchte, aber wenn es bewölkt und kühl ist, besteht sie oft darauf, ihn in ihre eigene Richtung zu führen, in der Regel zu einem warmen Ort, an dem sie sich ausruhen kann.
Monatsbericht für die Voi-Gruppe: Dezember 2024
Am 1. Dezember war Ex-Waise Laikipia unser erster Besucher. Bei seiner Ankunft am frühen Morgen stand der stattliche Bulle strategisch günstig am Futtertrog und wartete darauf, dass die Keeper ihn mit Futterpellets füllten und dass die Waisen aus ihren Gehegen kamen. Voller Bewunderung für den 25-jährigen Bullen streckte Lemeki ihren Rüssel in die Höhe, um seine Größe zu ermessen.
Der stämmige kleine Losoito ist Lemekis Schützling, und Thamana ist Lemekis erster und liebster kleiner Bruder. Es ist also nur natürlich, dass sich die Wege der beiden auch kreuzen! Wir haben festgestellt, dass Thamana auch Losoito unter seine Fittiche genommen hat. Eines Nachmittags lud er das junge Mädchen zu einem „Ringkampf Light“ ein. Er achtete besonders darauf, sanft mit ihr zu spielen und sie glücklich zu machen, indem er nicht seine ganze Kraft einsetzte.
Der 6. Dezember war ein sehr trauriger Tag. Am frühen Morgen wartete eine Gruppe von Ex-Waisen vor dem Stallgelände. Wir bemerkten sofort, dass Mudandas Baby, Miale, fehlte – und dass die Ex-Waisen wahrscheinlich gekommen waren, um uns vom Verlust zu berichten. Sie hielten sich nur wenige Minuten auf, bevor sie in die Wildnis weiterzogen. Mehrere Keeper folgten den Ex-Waisen in einem Fahrzeug und blieben stundenlang bei ihnen, in der Hoffnung, dass sie uns zu der kleinen Miale führen würden. Trotz intensiver Suche war sie nirgends zu finden. Wir mussten uns wohl damit abfinden, dass Mudanda ihr glückliches, gesundes Baby verloren hatte. Die arme Mudanda zeigte sich äußerlich nicht bestürzt – Wildtiere sind an Verluste gewöhnt, und Elefanten sind gut darin, das Blatt zu wenden und sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Aber wir Menschen sind sehr traurig über den Verlust des kleinen Mädchens.
Anfang des Monats beschlossen die großen Bullen Ndotto, Murit und Lasayen, sich den Ex-Waisen anzuschließen und das Leben in der Wildnis auszutesten. Aber wir werden ständig daran erinnert, dass die Auswilderung eine lange Reise ist – kein direkter Weg! Nach fast zwei Wochen in der Wildnis beschloss Ndotto, dass er eine Pause brauchte. Er blieb bei der Herde, als sie am Abend zurück nach Hause wanderte und verbrachte die Nacht im Stallgelände.
Genau wie wir Menschen können auch Elefanten an allen möglichen kleinen Wehwehchen leiden. Wir halten ständig Ausschau nach Veränderungen im Verhalten und im Zustand der Waisen, damit wir bei Bedarf eingreifen können. Eines Nachmittags zum Beispiel legte sich Mbegu auf dem Rückweg von der Suhle einfach hin. Sie schien Bauchschmerzen zu haben. Wir ermutigten sie aufzustehen und gingen mit ihr langsam zurück zum Gehege. Unser Tierarzt kam, um die Matriarchin der Herde zu untersuchen. Am nächsten Morgen war Mbegu immer noch nicht ganz sie selbst. Busara, ihr Adoptivbaby, spürte, dass es ihr nicht gut ging, und bestand darauf, sich unter ihren Kopf zu stellen, um sie zu trösten. Als Mittelpunkt der Herde wird die Matriarchin Mbegu von allen Waisen und Keepern geliebt, und viele Elefanten machten sich Sorgen um sie. Der Tierarzt kam zurück, um sie erneut zu behandeln, und am Abend war Mbegu wieder ganz die Alte. Busara berührte sie immer wieder mit dem Rüssel an der Wassertränke, um zu überprüfen, ob es ihrer Adoptivmutter wirklich wieder besser ging.
Ngilai reizt immer wieder die Grenzen seiner Artgenossen aus. An einem ansonsten friedlichen Morgen beging er den entscheidenden Fehler, sich der jungen Baraka zu nähern und zu versuchen, sie zu besteigen. Godoma, ihre Adoptivmutter, ließ das nicht zu – sie schubste ihn und schickte das kleine Mädchen weg. Wir waren alle enttäuscht über Ngilais schlechte Manieren.
Die Voi-Kinder – Akina, Ashanti, Baraka, Busara, Dabida, Epiya, Hildana, Itinyi, Juni, Kenderi, Kilulu, Losoito, Manda, Rokka, Seri und Ushindi – sind eine aktive, lebenslustige Truppe. Aber an manchen Tagen sind ihre Energielevel unterschiedlich. An einem Nachmittag drängte Itinyi seinen besten Freund Kenderi, mit ihm zu spielen, aber Kenderi war fest entschlossen, weiter zu fressen und lehnte jede Einladung ab. Ngilai belästigte unterdessen Thamana und versuchte, ihn zu einem Ringkampf zu überreden. Als Thamana ihn ignorierte, schlug Ngilai ihm mit seinen langen Stoßzähnen auf den Hintern. Thamana drehte sich wütend um und verpasste dem älteren Bullen einen Kopfstoß, weil er sich offenbar allein umsehen wollte. Keiner war auf der gleichen Wellenlänge.
Später im Monat gab es ein kleines Drama. Nachdem sie sich die Bäuche vollgeschlagen hatten, begannen Kilulu und Dabida einen Ringkampf. Als Dabida die Oberhand gewann, wurde Kilulu wütend und rammte seinen Kopf in Dabida, wodurch sie umgeworfen wurde und, was noch schlimmer war, ihr linker Stoßzahn an der Wurzel abbrach. Kilulu wusste, dass er im Unrecht war, und machte sich schnell davon, während Dabida nach Verstärkung schrie. Zwei Keeper beruhigten sie und untersuchten ihren gebrochenen Stoßzahn, den sie reinigten und behandelten.
Allerdings sind Rangeleien ein normaler Bestandteil der Gesellschaft junger Elefanten. Die Waisen machten sich bald auf den Weg, um an der Südseite des Mzinga-Berges zu grasen, bevor sie am Nachmittag zum Stallgelände zurückkehrten. Nach einem gemeinsamen Schlammbad forderte Kilulu Kenderi zu einem Ringkampf heraus. Als Kilulu nach Kenderis Rüssel griff, wich Kenderi zurück und überließ Kilulu den Sieg. Obwohl der gestrige Vorfall mit Dabida nicht abzusehen war, sind Wettkämpfe zwischen heranwachsenden Bullen völlig normal, da sie um ihren Platz in der Herde kämpfen.
Das Jahr 2024 endete mit Unentschlossenheit. Nach dem Frühstück gingen die aktuellen und die ehemaligen Waisen in zwei Gruppen zum Grasen auf den Mzinga-Berg. Ndotto und Ngilai wechselten immer wieder von einer Gruppe zur anderen – unsicher, ob sie bei den Ex-Waisen oder bei den Noch-Waisen bleiben sollten. Als unsere Elefanten den Gipfel des Berges erklommen, blieb Ndotto bei Mweyas Herde zurück. Später am Tag kehrte er jedoch zu den Stallungen und zu seinem besten Freund Ngilai zurück. Wir fragen uns, ob 2025 das Jahr sein wird, in dem Ndotto endlich beschließt, in die Wildnis zurückzukehren!
Monatsbericht für die Ithumba-Gruppe: Dezember 2024
In Ithumba begann der Dezember mit Regen. Die Waisen spielten in den Pfützen und wälzten im roten Schlamm. Es war ein kurzer Schauer, der nur eine Stunde dauerte, aber lange genug, um Spaß zu haben. Das Beste kam schließlich am 6. Dezember, als wir einen das neueste Mitglied der Elefantenfamilie kennenlernten! Kurz vor sechs Uhr morgens tauchte Kinna mit ihren Töchtern, einigen anderen Ex-Waisen und einem winzigen Neugeborenen auf, das sich als Kinnas dritte Tochter herausstellte! Wir nannten sie Kito.
Kinnas ältere Töchter, Kaia und Kama, waren sehr beschützerisch gegenüber ihrer kleinen Schwester und ließen die Waisen nicht in die Nähe von Kito. Kurz darauf machten sich Kinna und ihre Familie wieder auf den Weg in die Wildnis. Sie waren extra nach Hause gekommen, um uns ihren Neuzugang vorzustellen – ein Privileg, das wir nie für selbstverständlich halten.
Die Feierlichkeiten gingen am 15. Dezember weiter, als wir noch ein Baby in unserer Herde willkommen hießen! Am frühen Morgen traf eine ganze Gruppe von Ex-Waisen in den Gehegen ein – inklusive eines Babys an Lenanas Seite. Seit Lenanas letztem Besuch waren fast zwei Monate vergangen, aber wie Kinna war auch sie in ihr altes Hause gekommen, um uns an der Freude über ihren Neuzugang teilhaben zu lassen. Wir haben ihr Baby Laki genannt.
Laki tritt in die Fußstapfen von Lapa, Lenanas Erstgeborenen. Eine Sache ist sicher: Nachdem sie Lapa großgezogen hat, wissen wir, es gibt nichts, das Lenana nicht handeln kann. Vom ersten Tag an war Lapa in allerlei Unfug und Streitereien verwickelt. Lenana ging mit ihm auf ihre typische, besonnene Art und Weise um. Sie nahm seine ungestümen Streiche gelassen hin und überließ es ihren Freunden, ihn zu bestrafen, wo es nötig war. Es wird sehr interessant werden, wie Lapa mit seiner neuen Rolle als großer Bruder umgeht – und ob Laki genauso frech ist wie sein Bruder!
Neben all den glücklichen Momenten war der Monat jedoch auch von Traurigkeit geprägt. Nach mehr als einem Monat kehrte die frischgebackene Mutter Chaimu zurück – aber von ihrem Baby Chapa fehlte weiterhin jede Spur. Wir werden nie erfahren, was mit ihm geschehen ist und können nur hoffen, dass er von anderen Elefanten entführt wurde. Chaimu wirkte nicht verzweifelt oder entmutigt, sie hat sich offensichtlich bereits mit ihrem Verlust abgefunden. Es bricht uns das Herz, dass Chapa nicht mehr bei Chaimu ist, aber die Natur kann ein unerbittlicher Ort sein, und viele Elefantenmütter müssen solche Verluste ertragen.
Wir können uns immer darauf verlassen, dass Lodo ins Wasser geht, egal wie das Wetter ist – er liebt es zu schwimmen! Eines Tages entschied sich Lodo für ein frühes Schlammbad am Kone-Damm. Naleku und Kuishi schlossen sich ihm kurz an, wuschen sich aber nur die Füße. Manche Dinge ändern sich nie – und eines dieser Dinge ist, dass Esoit der unbestrittene Liebling aller ist. Kuishi ist seine beste große Schwester, aber auch Larro hat den Jungbullen sehr gern. Es macht ihnen Spaß, ihn zu verhätscheln, ganz gleich, wie klein der Anlass ist. Eines Tages hatten die Mädchen ein wachsames Auge auf Esoit, als er sich ein ausgiebiges Schlammbad gönnte. Als er fertig war, begleiteten sie ihn fröhlich zu ihren Freunden zurück.
Die Bemühungen der jüngeren Ex-Waisen, die älteren Noch-Waisen zu rekrutieren, geht weiter – mit begrenztem Erfolg! Eines Morgens gingen Sapalan und Olsekki zu den Waisen Luzerne fressen und begleiteten sie dann zum Grasen. Es dauerte nicht lange, bis die beiden Jungbullen versuchten, Mukkoka, Sattao, Roho und Kuishi davon zu überzeugen, mit ihnen zu gehen. Sapalan und Olsekki hätten es fast geschafft, aber dann führten Unstimmigkeiten dazu, dass die vier Waisen zurückkehrten und sich wieder ihrer Waisenherde anschlossen.
Zurzeit ist es im nördlichen Tsavo schön grün, was die Elefanten dazu veranlasst, sich weitläufig zu verstreuen. Doch Mitte des Monats wurden wir mit einem vollen Haus verwöhnt, als die meisten der insgesamt 60 Ex-Waisen frühmorgens zur Luzernefütterung erschienen. Aufgrund des Andrangs und des Drängelns der Älteren beschlossen die Waisen, ihnen Platz zu machen und machten sich auf den Weg zum Grasen. Wir waren froh, die neuen Babys Kito und Laki zu sehen, die gesund und munter aussahen.
Suguroi, unsere Athletin, ist immer auf der Suche nach einem Ventil für all ihre Energie. Eines Nachmittags stieß sie auf zwei Dikdiks (Zwergantilopen), die sie unbedingt jagen wollte. Das stets aktive Mädchen wurde von Roho, Mukkoka und Mayan bei der Jagd unterstützt. Die Dikdiks rannten so schnell, wie ihre kurzen Beine sie trugen, hingen die Elefanten leicht ab und verschwanden im Busch. Suguroi und ihr Team mussten sich auf die leeren Büsche stürzen, denn die Dikdiks waren längst verschwunden.
Allen unseren Ithumba-Waisen – Lodo, Vaarti, Mayan, Suguroi, Esoit, Olorien, Kinyei, Kindani, Bondeni, Naleku, Roho, Larro, Mukkoka, Kuishi und Sattao – geht es gut. Ende des Monats schien Vaarti Bauchschmerzen zu haben, denn er legte sich hin, während der Rest seiner Freunde Luzerne futterte. Larro kam näher und berührte Vaarti mit ihrem Rüssel, um ihm zu versichern, dass alles gut werden würde. Später am Tag verwickelte Vaarti Bondeni in einen kleinen Ringkampf, der eine ganze Weile dauerte, was darauf hindeutete, dass es ihm bereits besser ging.
Der letzte Tag des Jahres 2024 war ereignislos, aber lustig. Lausbub Noah versuchte, Olorien und Kindani zu schikanieren, wurde aber schnell von Kuishi zurechtgewiesen. Nusu hatte eine kurze Auseinandersetzung mit Sattao, während Mayan und Vaarti sich an einem Felsen kratzten. Kurz darauf beschloss Naleku, dass sie genug von der Luzerne hatte und ging zum Weideplatz. Da es nieselte, folgte der Rest der Waisenherde Naleku. Nur Olorien, Larro und Mukkoka versuchten, unter den Ex-Waisen zu verweilen, aber die Keeper wiesen sie an, sich ihren Altersgenossen anzuschließen. Alle schauten sich gemeinsam um, bereit, ein neues Jahr zu begrüßen.
Monatsbericht für die Kibwezi-Gruppe in Umani Springs: Dezember 2024
Der Dezember begann mit einem Zuwachs in unserer Umani-Familie. Am Morgen des 3. Dezembers kam Lima Lima an und sah sehr müde aus, was nicht ihrer üblichen Art entspricht. Sie bewegte sich sehr langsam, flankiert von Quanza und Sonje, legte sich dann hin und rieb ihren Bauch an einem Ameisenhaufen. Die Keeper vermuteten, dass bei Lima Lima die Wehen einsetzten. Sie mussten nicht lange warten. Am nächsten Morgen stürmte Quanza – sehr untypisch – auf die Personalunterkünfte zu, trompetete und rannte aufgeregt herum. Der leitende Keeper Philip wurde über ihren ungewöhnlichen Zustand informiert und fuhr hinüber, um nach dem Rechten zu sehen. Er wurde von Quanza abgefangen, die ihn zu einer kleinen Gruppe von Elefanten führte, die unter einem Baum standen: Lima Lima und Sonje, neben einem winzigen Elefantenbaby!
Die Nachricht über Lima Limas Baby verbreitete sich schnell. Keeper und Waisen stürmten durch den Wald, um ihr neues Familienmitglied kennenzulernen, das wir Lenny nannten. Nur Mwana war von dieser Wendung der Ereignisse bestürzt. Sie sah Lenny als persönlichen Affront an – nun war sie nicht mehr in der begehrten Position des Nesthäkchens. Im Laufe des Tages wurde Mwana immer unhöflicher und trat sogar ein paar Mal bockig in Lennys Richtung. Schließlich begleitete Murera ihre Tochter zurück zum Stallgelände, damit sie ungestört schmollen konnte.
Glücklicherweise hielt Mwanas schlechte Laune nur ein paar Tage an. Wir glauben, dass der Wendepunkt ein „Treffen“ unter dem Vorsitz von Murera und Sonje war, bei dem die großen Mädchen Mwana erklärten, dass jeder Umani-Elefant neue Babys willkommen heißen und respektieren muss, so wie sie es bei Mwana getan hatten. Man einigte sich darauf, dass die Familie wuchs und dass alle friedlich zusammenleben mussten. Von diesem Tag an verwandelte sich Mwana in eine vorbildliche große (aber immer noch sehr kleine!) Schwester.
Natürlich wollten alle Kühe die Gelegenheit ergreifen, Lenny zu betreuen, aber Kiasa ging als Siegerin hervor. Bis zu Lennys Geburt war Kiasa auf Milch und das Stallgelände angewiesen und kehrte jeden Abend mit den anderen Waisen dorthin zurück. Sie wusste, dass ihre Mitbewohnerinnen Enkesha und Amali sich auch um Lenny kümmern wollten. Also schmiedete das kluge Mädchen einen Plan: Anstatt sich jeden Morgen um die Rolle als Kindermädchen zu streiten, verließ sie das Stallgelände und schlief stattdessen im Wald, um jede Minute mit dem Baby verbringen zu können. Enkesha und Amali mussten sich geschlagen geben und akzeptierten, Lennys zweite Kindermädchen zu sein – eine Rolle, die sie mit Bravour meisterten.
Und dann, am Weihnachtstag, erhielten wir noch ein weiteres Geschenk. Am frühen Morgen näherten sich die „Nachtschwärmer“ langsam dem Stallgelände und versteckten etwas Aufregendes. Wir erkannten schnell, dass es Sonje war, die uns ihr brandneues Baby vorstellte! Als die Waisen die Neuigkeit erfuhren, begannen sie vor Aufregung zu trompeten und urinierten sogar überall hin, alle Manieren waren vergessen. Die Keeper waren überglücklich, dass Sonje ihnen zu Weihnachten ein so wertvolles Geschenk gemacht hatte – ein Tag, der sich nun noch besonderer anfühlte.
Wir nannten Sonjes Tochter Sulwe, was in der Sprache der Luo „Morgenstern“ bedeutet. Es fühlte sich am passendsten an, denn wir hätten uns keinen besseren oder helleren Weg vorstellen können, um unseren Weihnachtsmorgen zu krönen. Der Name hat eine besondere Bedeutung für Umanis leitenden Keeper Philip, der dem Stamm der Luo angehört. Er steht Sonje seit frühesten Kindheit zur Seite. Jetzt darf er zusammen mit den anderen Keepern von Umani der Ehren-Großvater ihrer Tochter sein.
Als Mwana noch ein kleines Baby war, wurde sie nicht nur von ihrer eigenen Mutter gesäugt, sondern auch von allen trächtigen Weibchen – Sonje, Lima Lima und Zongoloni. Jetzt ist Murera an der Reihe, sich zu revanchieren. Eines Nachmittags mussten die Keeper lachen, als sie sahen, wie Murera beide Babys großzügig säugte, Lenny an der einen Brust und Sulwe an der anderen, während Mwana dies ohne Widerspruch beobachtete. Sie ist in den letzten Wochen sehr reif geworden.
Die großen Kühe sind zwar mit ihren eigenen Babys beschäftigt, aber sie haben auch die kleinen Waisen nicht vergessen, die auf ihre Führung angewiesen sind! Eines Nachmittags raufte Kapei mit Maktao, der viel größer ist als er. Der Spaß wurde bald hitzig, als Maktao begann, seine Kraft einzusetzen, um den jungen Emporkömmling zu überwältigen. Kapei fing an, vor Angst zu schreien, was Sonje und Lima Lima auf den Plan rief. Sie stellten sich Maktao in den Weg und bildeten einen schützenden Kreis um Kapei, wodurch die Ordnung wiederhergestellt wurde.
Zongoloni, die gerne ein eigenes Baby haben möchte, war den größten Teil des Monats unterwegs. Als sie am 15. ankam und Lenny entdeckte, war sie sofort begeistert – und ein bisschen neidisch! Sie versuchte, den kleinen Jungen den Kindermädchen Kiasa und Amali zu entreißen, bis Quanza und Lima Lima eingriffen. Zongoloni, die hochtragend ist, wird in Kürze selbst ein Baby bekommen. Am selben Tag, an dem Zongoloni zurückkehrte, besuchten auch Alamaya und Ziwa die Herde. Faraja stattete der Herde Anfang des Monats einen kurzen Besuch ab. Nur Jasiri ließ sich nicht blicken, aber wir wissen, dass er in der Gegend ist.
Mwashoti, unser sanfter Onkel aus der Umani-Familie, blieb uns diesen Monat nahe. Es überrascht nicht, dass er die kleinen Babys freundlich und höflich begrüßte und die neuen Mütter auf jede erdenkliche Weise unterstützte. Eines Tages übernahm er Lima Limas übliche Rolle, fing einige wilde Bullen ab, die zu Besuch kamen, und lenkte sie von der Herde weg, damit die Waisen und Keeper ihre Ruhe hatten.
Kiombo tut sein Bestes, aber er hat nicht Mwashotis ruhige Art (im Gegensatz zu Maktao, ein weiterer „sanfter Onkel“) und gerät gelegentlich aus der Fassung. Eines Nachmittags, als die Jungen im Wasserloch badeten, machte Kiombo den Fehler, Baby Sulwe zu berühren. Die Kühe schlossen sich zusammen, um ihn dafür zu bestrafen. Kiombo lernte seine Lektion auf die harte Tour und erhielt, wie die Keeper scherzhaft sagten, „bittere Medizin“ für seinen Fehltritt.
Das Jahr endete damit, dass wir staunten, wie sehr unsere Umani-Familie gewachsen ist. Vor zehn Jahren gab es die Einheit noch nicht einmal. Heute hat sie drei wild geborene Babys und noch mehr sind unterwegs. Wir sind so stolz auf unsere Umani-Waisen und die besondere Familie, die wir hier im Kibwezi-Wald betreuen.
Monatsbericht für die Kaluku-Waisen: Dezember 2024
Im Dezember zogen viele heftige Stürme auf – mehr als sonst. Das brachte auch viel Schlamm mit sich, was für Elefantenbabys ein reines Vergnügen ist. Sie hatten endlose Möglichkeiten, sich überall zu wälzen und zu suhlen. Der viele Regen bedeutete auch eine Fülle an frischem Grün, aber für die kleinen Waisen dreht sich das Leben jetzt mehr ums Spielen als ums Grasen. Nahrung ist keine ernste Angelegenheit, wenn sie nur eine Rüsselweite entfernt ist. Unsere Kaluku-Herde hat viele bunte Charaktere, aber nur eine Anführerin – und das ist zufällig das jüngste Elefantenkind. Wir sprechen von Korbessa. Sie wird immer schlauer und unabhängiger und ist glücklich, die einzige Kuh unter drei Bullen zu sein. Jetzt akzeptieren sie alle Jungs – sie gehen keinen Schritt mehr ohne sie. Sie weiß, dass sie der Boss ist, und ist immer die Erste: beim Trinken, beim Spielen und sogar, wenn es Zeit ist, ins Bett zu gehen.
Korbessa hat eine besondere Vorliebe dafür, kleine Vögel zu jagen. Sie beginnt, die anderen Keeper kennenzulernen und verlässt sich nicht mehr nur auf Joseph. Er ist jedoch immer noch ihr Favorit und sie freut sich immer, wenn sie nach einer gewissen Zeit wieder mit ihm vereint ist.
Als zartes Baby wurde Toto als „Einzelkind“ aufgezogen – ein Status, den er genoss. Sich den anderen Elefanten anzuschließen, war gewöhnungsbedürftig, aber jetzt ist er wirklich ein Teil der Herde. Er wächst, versteht alles und wird immer ausgebuffter. Toto wird immer selbständiger und hat sich mit Natibu und Mwinzi, den älteren Jungs angefreundet. Er lernt viel von ihnen und verbringt den ganzen Tag gerne mit Natibu. So ruhig und ausgeglichen Toto auch ist, Natibu ist das genaue Gegenteil – temperamentvoll und sogar ein bisschen unberechenbar, aber die beiden verstehen sich prächtig. Das Unglaublichste an Toto ist, dass er sich während der Fütterungszeit nicht beeilt, der erste zu sein. Er weiß, dass seine Flasche ihm gehört und dass sie auch dann noch auf ihn wartet, wenn er zu spät kommt. In dieser Hinsicht ist er nicht wie die anderen – Korbessa, Mwinzi und Natibu rennen zu ihren Flaschen, als bestünde die Gefahr, dass sie sich in Luft auflösen.
Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit fühlen sich Mwinzi und Natibu in ihren großen Freigehegen jetzt pudelwohl. Sie scheinen zu begreifen, dass sie das Privileg der Großen haben (im Gegensatz zu Toto und Korbessa, die immer noch in Ställen schlafen) und genießen diesen gehobenen Status. Natürlich teilen sie sich immer noch einen Raum mit ihren Keepern, die auf einer Pritsche unter einem wetterfesten Strohdach schlafen.
Mwinzi ist der dominante Bulle in unserer Kaluku-Herde, aber er benimmt sich nicht so. Er ist unerschütterlich und ruhig und zieht es vor, still und leise sein eigenes Ding zu machen, anstatt sich wichtig zu machen. Er überlässt das bullige Verhalten Natibu, der schon immer ein kleiner Kracher war.
Aus dem englischen Original (Quelle: Sheldrick Wildlife Trust) übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenpflichtige Version), editiert von Kristina Rösel; Fotos mit freundlicher Genehmigung des Sheldrick Wildlife Trust.